: Klitschko und kämpfende Dresserinnen
MUSICAL Boxstar meidet bei PR-Termin Proteste vor dem Operettenhaus
Der Musicalbetreiber Stage Entertainment zeigte sich am Mittwoch beim PR-Termin zur Präsentation einer Attrappe des Boxring-Bühnenbildes für das neue Musical „Rocky“ im Operettenhaus wenig souverän: Der für den Fototermin geladene Boxstar Wladimir Klitschko, der Co-Produzent der Box-Show ist, ist von den Musical-Betreiber durch den Lieferanteneingang ins Operettenhaus gelost worden.
Der Grund: Vor dem Haupteingang hatten Dresserinnen gegen ihre geplante Entlassung protestiert und sich mit Transparenten wie „Wir lassen uns nicht ins Boxhorn jagen“ aufgebaut. Zudem wollte Ver.di-Sekretärin Agnes Schreieder anlässlich des Kitschko-Besuches bei dem Boxer Solidarität einwerben, damit die Dresserinnen im Operettenhaus verbleiben können.
Stage Entertainment hat angekündigt, die 30 Dresserinnen, die das Ensemble des Musicals „Sister Act“ während der Vorstellungen beim Kostümwechsel betreuen und für die Pflege der Kostüme zuständig sind, nach Auslaufen von „Sister Act“ im September zu entlassen. Bei „Rocky“ soll ab November ein Dienstleister die Aufgaben der Dresserinnen übernehmen.
Gegenüber der taz begründetet Stage-Entertainment-Sprecher Stephan Jaekel die Maßnahme damit, dass in den Spielpausen zwischen zwei Produktionen die Dresserinnen nicht gebraucht und somit Kosten von 170.000 Euro eingespart werden. „Das muss andere Gründe haben, die wir aber nicht kennen“, sagt der Betriebsratsvorsitzende im Operettenhaus Michael Sommer. „Ein Produktionswechsel kommt alle drei Jahre vor.“ In der Tat: Da eine Dresserin zwischen 1.000 und 1.500 Euro im Monat verdient, geht die offizielle Rechnung nicht auf. KVA
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