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Kasachische Anwältin ist wieder frei

BERLIN taz | Kasachstan lässt politische Gefangene frei: Die Arbeiterjuristin Natalija Sokolowa wurde am vergangenen Donnerstag aus dem Gefängnis entlassen. Zuvor hatte das oberste Gericht die im August 2011 verhängte sechsjährige Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt. Die Juristin darf ihren Beruf allerdings nicht ausüben.

Sokolowa hatte die Arbeiter der chinesisch/kasachischen Ölgesellschaft Karaschanbazmunai und Uzenmunaigas in einer Auseinandersetzung um höhere Löhne und größere gewerkschaftliche Autonomie vertreten. Im Mai 2011 traten die Arbeiter in der westkasachischen Provinz am Kaspischen Meer in einen achtmonatigen Streik, Sokolowa wurde verhaftet und wegen Aufwiegelung zu ethnischen und sozialen Unruhen verurteilt.

Am 16. Dezember eskalierte der Konflikt. In der westkasachischen Ölstadt Schanaozen lieferten sich Protestler und Polizisten blutige Straßenschlachten, über ein Dutzend Menschen starben, rund Hundert wurden verletzt.

Seither fährt die Macht eine Doppelstrategie. Staat und Ölgesellschaft zeigen für die Forderung der Arbeiter Verständnis und politische Häftlinge kommen frei. Gleichzeitig werden Aktivisten der Ölarbeiter und Oppositionspolitiker verhaftet und verfolgt. ben

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