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sti­pen­dia­t*in­nen aus den usa„Was ist das für eine Wahnsinnsstadt“

Ein Land, das anders ist als unseres – denke ich jeden Tag, in den Wochen als Daniel-Haufler-Stipendiat in den USA. Ein Land, das schon viel weiter ist, denke ich, als ich auf den Straßen New Yorks immer wieder Spanisch lese und höre. Oder die unaufgeregte Selbstverständlichkeit erlebe, mit der Menschen hier anders und trotzdem gemeinsam sein können.

Ein Land, das schon viel näher am Abgrund steht, denke ich, als mich eine Trump-Unterstützerin in Phoenix/Arizona fragt, ob in meinem Land auch Wahlen geklaut werden würden. Oder wenn ich in diesem Wahlkampf Sätze über Migranten höre, als wären Migranten keine Menschen. Am Ende auch nur ein Land wie unseres, denke ich, als ich im Flieger zurück nach Deutschland sitze und an die vielleicht bevorstehenden Jahre zu Hause denke. (vag)

So viele Kontraste

Aus der Kantine des One World Trade Center kannst du in den Schlund vom Ground Zero blicken, New Yorks größtem Trauma. Oder bis zur Freiheitsstatue und noch viel weiter. Atemberaubende Aussichten für die Angestellten diverser Magazine: The New Yorker, Vanity Fair, Vogue. Ist das wirklich Anna Wintour, die da zum Fahrstuhl schwebt?! Anderswo ist der Blick weit weniger exklusiv.

Eine nichtprofitorientierte Onlinezeitung trägt bezeichnenderweise eine Straßentaube im Logo und berührt doch mehr als jeder Hochglanz – so nah an den Menschen, die hier leben.

Was ist das für eine Wahnsinnsstadt, in der die einen Hubschrauber wie Taxis nutzen und die anderen zwischen Mülltüten die Nacht verbringen. Und den Tag. So viele Kontraste, auch im Journalismus – danke für diese unvergesslichen Einblicke. (mah)

Was ist das Stipendium?

In Erinnerung an den früheren taz-Redakteur und Journalisten Daniel Haufler vergab die taz Panter Stiftung erstmals zehn „Journey to the Media Society USA“-Stipendien. Vom 28. September bis zum 22. Oktober reisten die Sti­pen­dia­t:in­nen während des Präsidentschaftswahlkampfs in die USA.

In Form einer zehntägigen Gruppenreise nach New York und Washington folgten die Sti­pen­dia­t:in­nen zehn weitere Tage individueller freier Recherche.

Die Wahlen werden auch enorme Rückwirkungen auf Europa haben. Bei Besuchen von Leitmedien und Institutionen, Politikern, Lobbygruppen und Ak­ti­vis­t:in­nen wurden Trends und Strukturen des weit­gehend medialen Wahlkampfs erkundet. Die taz Panter Stiftung wird die nächste Bewerbungsrunde im Frühjahr 2025 eröffnen.

Zu aktuellen Projekten der taz Panter Stiftung: taz.de/panter

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