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taz🐾lageDas Klingeln der Anderen

Der Redaktionsalltag in der taz ist manchmal ein einziges Klangkonzert. Das Klackern von Tastaturen konkurriert mit den laut­starken Diskussionen von Kol­le­g:in­nen auf dem Gang, welches Thema denn jetzt wohl auf welcher Seite landen soll. Andere Ru­he­stö­re­r:in­nen sind Redakteur:innen, die laut in den Hörer ihres Festnetztelefons brüllen. Das passiert besonders bei Anrufen ins Ausland, weil sich der:­die Re­por­te­r:in in einem vermeintlichen Funkloch oder an einem besonders spannenden Ort des Geschehens aufhält.

Und dann gibt es natürlich noch all die Handys, die vor sich hin piepen, musizieren oder vibrieren. Hier lässt sich ein interessanter Genera­tionsunterschied erkennen. Während die jüngeren Kol­le­g:in­nen ihre Mobilfunkendgeräte respektvoll eher auf „lautlos“ belassen oder eher unauffällige Klingeltöne einstellen, haben ältere Kol­le­g:in­nen da weniger auditive Hemmungen. Das Set an Klingeltönen ist dabei so breit wie die Altersspanne. Über einen klassischen Türgong bis hin zu Instrumentalsounds, die mit dem Namen des oder der An­ru­fe­r:in unterlegt sind, ist alles dabei.

Manch eine jüngere Kollegin fühlt sich dabei an ihre Teenagerjahre erinnert. Damals konnte man sich per SMS einen Klingelton für 3,99 Euro auf sein Handy herunterladen. Die taschengeldfinanzierte Guthabenkarte war dann innerhalb von Minuten aufgebraucht, dafür konnte man seine Eltern mit den eigenen Klingeltönen terrorisieren.

Damals hoch im Rennen: der „Crazy Frog“ und die „Partybiene“. Es bleibt zu hoffen, dass diese Anruftöne keinen Retrotrend erfahren.

Sabina Zollner

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