+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Neun entführte Kinder kehren zurück

Neun zuvor von Russland entführte Kinder kehren zurück in die Ukraine. Die USA und China streiten über eine mögliche chinesische Unterstützung Russlands.

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Von Russland entführt: Rund 20.000 Kinder sollen seit Kriegsbeginn von Russland entführt worden sein, um sie umzuerziehen Foto: Alexander Welscher/dpa

Neun Tote durch russischen Angriff auf Krankenhaus

Bei zwei russischen Angriffen auf eine medizinische Einrichtung im der ukrainischen Stadt Sumy sind nach Behördenangaben mindestens neun Menschen getötet worden. Beim ersten Angriff am Samstagmorgen sei ein Mensch ums Leben gekommen, teilte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko mit. Russland habe wieder angegriffen, als sich Patienten und Mitarbeitende in Sicherheit begeben hätten. Zwölf weitere Menschen seien verletzt worden, berichtete die Militärverwaltung von Sumy. Russland soll Shahed-Drohnen gegen die Einrichtung eingesetzt haben.

Die ukrainische Luftwaffe schoss nach eigenen Angaben 69 von 73 russischen Drohnen und zwei von vier Raketen ab, die in der Nacht zum Samstag abgefeuert worden seien. Nach Angaben der Stadtverwaltung von Kiew wurden über der Gegend der ukrainischen Hauptstadt etwa 15 Drohnen abgeschossen.

Unter den Trümmern eines von einer russischen Rakete getroffenen Verwaltungsgebäudes in der Stadt Krywyj Rih wurde nach Behördenangaben vom Samstag eine männliche Leiche gefunden. Damit stieg die Zahl der Toten bei dem Angriff dort vom Freitag auf vier.

Das russische Verteidigungsministerium teilte am Samstag mit, die russische Luftverteidigung habe vier ukrainische Drohnen über der Region Belgorod und eine über der Region Kursk abgeschossen. Beide Regionen grenzen an die Ukraine, wo Russland einen Angriffskrieg führt. Bei ukrainischem Beschuss der russischen Grenzstadt Schebekino sei am Samstag ein Mensch ums Leben gekommen, sagte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden. (ap)

Blinken wirft China Unterstützung Russlands durch Exporte vor

US-Außenminister Antony Blinken hat China bei einem Treffen mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi erneut beschuldigt, durch Exporte Russlands Krieg in der Ukraine zu unterstützen. China befeuere damit die „Kriegsmaschinerie“ von Kreml-Chef Wladimir Putin, sagte Blinken bei dem Treffen am Freitag (Ortszeit) in New York. Er warf Peking zudem vor, sich nicht ernsthaft für Frieden in der Ukraine einzusetzen.

„Unsere Absicht ist nicht, Russland von China abzukoppeln. Ihre Beziehung ist ihre Sache“, versicherte Blinken. „Aber wenn diese Beziehung beinhaltet, Russland das zu liefern, was es braucht um diesen Krieg fortzusetzen, ist das ein Problem für uns und für viele andere Länder, vor allem in Europa“, fügte der US-Außenminister hinzu.

Wang versicherte nach Angaben aus Peking bei dem Treffen mit Blinken, Chinas Haltung zum Ukraine-Konflikt sei „offen und ehrlich“. Peking trete schon immer „für Frieden und Dialog ein“ und arbeite auf eine politische Lösung hin, erklärte das chinesische Außenministerium am Samstag. Wang forderte die USA demnach auf, China nicht länger „zu verleumden und mit Sanktionen zu belegen“. Washington solle den Ukraine-Konflikt auch nicht dazu nutzen, „um Spaltungen herbeizuführen“. (afp)

69 Drohnen und zwei Raketen abgefangen

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben in der Nacht 69 russische Drohnen und zwei Raketen abgefangen. Die ukrainische Luftwaffe teilte im Kurznachrichtendienst Telegram mit, 69 von 73 russischen Drohnen seien abgeschossen worden, außerdem zwei von vier Raketen. (rtr)

Von Russland entführte Kinder zurück in der Ukraine

Neun Kinder, die seit dem Krieg nach Russland verschleppt worden waren, sind wieder zurück in ihrer Heimat. Sie kehrten am Freitag mit Hilfe von Katar, das als Vermittler fungierte, in die Ukraine zurück, so Dmitro Lubinets, der Ombudsmann des Landes. Wie er in der Nachrichten-App Telegram schrieb, sind die Kinder zwischen 13 und 17 Jahre alt, ein 20-jähriger Mann sei ebenfalls an der Aktion beteiligt gewesen. Viele von ihnen hätten einen oder beide Elternteile durch den Krieg verloren und seien den Großeltern übergeben worden, fügte der Ombudsmann hinzu.

Die Behörden in Katar führten weiter Verhandlungen über die Rückführung weiterer Kinder. Ihnen sei eine Liste von 751 Kindern übergeben worden, für die die Papiere bereits ausgefüllt seien, erklärte Lubinets. Nach Angaben der ukrainischen Behörden wurden seit Kriegsbeginn etwa 20.000 Kinder unrechtmäßig nach Russland verschleppt, von denen bisher nur einige Hundert nach Hause zurückgebracht wurden. (rtr)

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