Kinder fragen, die taz antwortet: Tiktok und Insta – nicht für mich?

Wir beantworten Fragen von Kindern. Fritz, 12 Jahre, möchte wissen: Warum dürfen so viele in meinem Alter Instagram und Tiktok haben, ich aber nicht?

Ein Junge sitzt an einem Tisch und baut mit Legosteinen und Figuren

Forscher haben herausgefunden, dass sich jemand, der viel Zeit auf Instagram und Tiktok verbringt, schlechter konzentrieren kann Foto: Cover-Images/imago

Was macht es doch für einen Spaß, durch Instagram zu scrollen oder die kurzen Videos auf Tiktok zu schauen! Man bekommt dabei nie Langeweile. Ein Foto folgt aufs nächste, nach jedem Video taucht ein neues auf, und oft gibt es sogar Untertitel zum Mitlesen, falls man mal nicht so genau zuhören kann oder will. Manchmal laufen auch zwei Videos gleichzeitig, damit man ja nicht das Interesse verliert. Unser Gehirn wird dabei überladen mit Eindrücken. Vielleicht macht das deinen Eltern Sorgen? Das wäre schon verständlich.

Forscher haben nämlich herausgefunden, dass sich jemand, der viel Zeit auf Instagram und Tiktok verbringt, immer schlechter konzentrieren kann. Auf diesen Apps werden ständig neue Eindrücke geboten. Deshalb fällt es uns mit der Zeit schwerer, lange an etwas dranzubleiben, das nicht so abwechslungsreich ist. Eine Stunde lang ein Buch zu lesen, braucht zum Beispiel viel mehr Aufmerksamkeit, als eine Stunde lang Tiktok-Videos zu schauen.

Es ist aber wichtig, dass wir uns auch auf weniger interessante Sachen konzentrieren können, um Neues zu lernen. Übrigens haben auch Erwachsene dieses Problem, aber Kinder sind davon besonders betroffen. Ihre Gehirne entwickeln sich noch, und darum schaden Instagram und Tiktok ihrer Aufmerksamkeit noch mehr.

Dazu kommt, dass auf diesen Apps viele Sachen geteilt werden, die echt gefährlich sind. Zum Beispiel verbreiten dort rechtsextreme Politiker ihren Hass, oder Influencer tun so, als müssten sich Frauen immer schminken, um schön zu sein. Wenn man älter ist, kann man so etwas besser einordnen. Aber natürlich gibt es auch viele Erwachsene, die sich von solchen Inhalten beeinflussen lassen.

Ich denke, deine Eltern möchten dich wahrscheinlich einfach schützen. Gleichzeitig kann ich gut verstehen, wie frustrierend das für dich ist. Als ich zwölf war – das ist zehn Jahre her –, gab es noch kein Tiktok, und Instagram war noch ganz neu. Man konnte dort nur Bilder posten. Und trotzdem haben mir auch meine Eltern nicht erlaubt, die App zu verwenden. Whatsapp durfte ich auch nicht haben.

Das hat mich richtig wütend gemacht – vor allem, weil es bei vielen meiner Freunde nicht verboten war. Mir hat es geholfen, mich mit meinen Eltern auf Regeln zu einigen. Zum Beispiel, dass ich diese Apps nur eine bestimmte Zeit am Tag benutzen darf.

Ich hoffe, dass du dich mit deinen Eltern auch einigen kannst!

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