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der schwerpunkt

Die Landungsbrücke auf Langeoog mit dem Fährschiff „Kaiserin Auguste Victoria“, 1935 Foto: arkivi/picture alliance

Volksgemeinschaft: Auf der Nordseeinsel Langeoog, hier eine historische Aufnahme, gibt es die Touristenattraktion des „Strandsingens“: Ein bärtiger Mann im Schifferhemd kommt jeden Dienstag um 18 Uhr in ein Dünental beim Wasserturm, um Seemannslieder zum Akkordeon zu singen. Mit dabei sind noch andere Mu­si­ke­r*in­nen und vor allem zahllose Tourist*innen, die im Strandgras sitzen und zu Schlagertexten schunkeln: „An der Nordseeküste, am plattdeutschen Strand …“ Die Stimmung ist gut, doch der Historiker Jörg Echternkamp tritt nun als Spielverderber auf. Selbst Langeoog-Tourist fing er an, in den Inselarchiven zu graben und fand, dass die Nazis das Inselsingen erfunden haben. Die Hitlerjugend ging voran, die In­su­la­ne­r*in­nen und Kurgäste folgten, angeführt vom Inselbürgermeister. Die Lieder waren natürlich andere als heute, es ging um „Blut und Ehre.“ Aber ein Nachgeschmack bleibt. Zum Thema

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