+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Kein Abzug, kein Waffenstillstand

Präsident Selenskyj betont, es werde keinen Waffenstillstand geben, solange Russland ukrainisches Territorium besetze. Die Grenzkämpfe gehen weiter.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 15. Juli Foto: Efrem Lukatsky/dpa

Selenskyj: Kein Waffenstillstand bei weiterer Besetzung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat allen Bemühungen um ein schnelles Ende des Kriegs einen Riegel vorgeschoben. Er könne nicht auf die Forderungen nach einem Waffenstillstand eingehen, solange Russland ukrainisches Territorium besetzt halte, sagte er in einem Interview des japanischen Senders NHK. Damit bekräftigte er die bisherige Linie seiner Regierung. Für den Weg zu einem gerechten Frieden seien aus seiner Sicht drei wichtige Voraussetzungen nötig: „Geduld, Unterstützung (für die Ukraine) sowie diplomatischer Druck (auf Moskau).“

Kyjiw habe in den vergangenen Tagen offiziell Kontakt mit Donald Trump und Kamala Harris, den republikanischen und demokratischen Wettbewerbern im Rennen um die US-Präsidentschaft, aufgenommen. Die Ukraine befürchtet vor allem bei einem eventuellen Wahlsieg Trumps den Verlust der bisherigen US-Unterstützung im Kampf gegen Russland. „Wir waren in Kontakt mit seinem Team“, sagte Selenskyj. Russland führt seit zweieinhalb Jahren einen unerbittlichen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kyjiw ist für seine Verteidigung auf die Unterstützung des Westens angewiesen. Die USA sind bisher der stärkste Unterstützer der Ukraine. (dpa)

Russland meldet Abschüsse 39 ukrainischer Drohnen

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Montag 39 von der Ukraine abgefeuerte Drohnen abgefangen. „Die Flugabwehrsysteme haben 19 Drohnen in der Region Kursk, neun über Belgorod, drei über Woronesch und fünf über Brjansk abgefangen und zerstört“, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Montag im Onlinedienst Telegram. Die genannten Regionen liegen alle an der Grenze zur Ukraine.

Drei weitere Drohnen seien in der nordwestlich gelegenen Region Leningrad nahe der Stadt Sankt Petersburg neutralisiert worden, teilte das Ministerium mit und sprach von einem „versuchten Terroranschlag“. Ukrainische Drohnenangriffe auf russische Treibstofflager, Raffinerien und Energieanlagen kommen vor allem in den Grenzregionen häufig vor. Russland greift ebenfalls massiv ukrainische Kraftwerke an, was in den vergangenen Monaten zu häufigen Stromausfällen geführt hat. (afp)

Ukraine greift Oblast Kursk mit Drohnen an

Das ukrainische Militär hat nach russischen Angaben seit Samstagnacht die Oblast Kursk in mehreren Wellen mit Drohnen angegriffen. Ein Öllager sei beschädigt worden. 19 Drohnen aus der Ukraine seien von der russischen Luftabwehr in der Nacht zu Montag abgefangen worden, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram.

Zuvor seien am Sonntag 19 Drohnen abgefangen worden, teilt der Gouverneur von Kursk, Andrej Smirnow, mit. Wie viele Drohnen die ukrainischen Streitkräfte insgesamt Richtung Kursk abgefeuert haben, lassen sowohl das Ministerium als auch der Gouverneur offen. Die Oblast liegt an der Grenze zur Ukraine und war wiederholt Ziel ukrainischer Angriffe. (rtr)

Russland: Drohnen-Trümmer lösen Feuer in Woronesch aus

Eine Versorgungsinfrastruktur in der russischen Region Woronesch ist nach Angaben des dortigen Gouverneurs durch Drohnen-Trümmer in Brand geraten. „Das Feuer ist bereits gelöscht“, teilt Gouverneur Alexander Gussew über Telegram mit. „Nach ersten Informationen gibt es keine Verletzten.“ Die südwestrussische Region Woronesch grenzt an die Ukraine. (rtr)

Serie russischer Angriffe in der Ostukraine

Die russische Luftwaffe hat der ostukrainischen Region Charkiw hart zugesetzt. Nach einer Mitteilung des Generalstabs in Kyjiw wurde allein der kleine Ort Wowtschansk von mindestens sechs Gleitbomben getroffen. Daneben griffen den Angaben zufolge russische Kampfflugzeuge ukrainische Stellungen an. Über eventuelle Verluste gab es keine Angaben.

Ein weiterer Schwerpunkt russischer Angriffe lag demnach bei Pokrowsk. Im Laufe des Tages seien 16 Attacken abgewehrt worden, weitere seien im Gange. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Auch aus der Region Dnipropetrowsk wurden mehrere russische Angriffe mit Artillerie und Kampfdrohnen gemeldet. Dabei seien mehrere Menschen verletzt worden, teilte die regionale Militärverwaltung ohne weitere Details mit.

Im Sektor Liman im Osten des Landes griffen russische Einheiten Stellungen der ukrainischen Armee an. Dabei seien mindestens zwölf Angriffe registriert worden, teilte der Generalstab mit. (dpa)

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir alle wollen angesichts dessen, was mit der Ukraine derzeit geschieht, nicht tatenlos zusehen. Doch wie soll mensch von Deutschland aus helfen? Unsere Ukraine-Soli-Liste bietet Ihnen einige Ansätze fürs eigene Aktivwerden.

▶ Die Liste finden Sie unter taz.de/ukrainesoli

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.

Ihren Kommentar hier eingeben