zurück in die zukunft:
„Ich möchte, dass künstliche Intelligenz meine Wäsche und meinen Abwasch erledigt, damit ich Kunst machen und schreiben kann“, klagt die Autorin und Gamerin Joanna Maciejewska im Netzwerk X, „und nicht, dass künstliche Intelligenz meine Kunst und mein Schreiben erledigt, damit ich meine Wäsche und meinen Abwasch machen kann.“ Ihr Post traf weltweit auf viel Zustimmung. Der Zeichner in dem Comic von H. T. Webster aus dem Jahr 1923 scheint das anders zu sehen. Gut gelaunt raucht er eine Zigarette und verabredet sich am Telefon mit seinen Freunden zum Lachsfischen. Zwei Maschinen verrichten derweil seine Arbeit: Der „Ideendynamo“, der vor lauter Kreativität sogar Funken sprüht, gibt seine Ideen an den „Cartoondynamo“ weiter, der sie mit Feder und Tinte zu Papier bringt. „2023, wenn unsere ganze Arbeit mit Strom erledigt wird“, steht als Erklärung daneben.
Die Prophezeiung ist nur so halb aufgegangen. Im Jahr 2024 ist die Redaktion der taz noch mit Menschen besetzt, während der Arbeitszeit kommt hier niemand zum Lachsfischen. Allerdings nehmen Maschinen mittlerweile viel Arbeit ab. KI vereinfacht zum Beispiel die Online-Recherche und kann im besten Fall sogar inspirieren. Doch sie stellt Journalist:innen auch vor neue Herausforderungen: Ist das Bild echt oder KI-generiert? Aber egal ob gut oder schlecht: Die Revolution der Kunst ist in vollem Gange. So spektakulär wie H. T. Webster 1923 vermutet hat, sehen ihre Werkzeuge allerdings nicht aus. Katharina Federl
Zukunftsbilder aus der Vergangenheit
und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.
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