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Signal gegen „Rollback“

Rund eine Million Be­su­che­r:in­nen bei der Kölner CSD-Parade

Mehrere Po­li­ti­ke­r:in­nen haben bei der CSD-Parade am Sonntag in Köln eindringlich vor einem Abbau von Rechten queerer Menschen gewarnt. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) sagte: „Wir merken, im Moment gibt es Faschisten und Nazis, die ein Rollback wollen.“

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) bezeichnete die Demonstration durch die Kölner Innenstadt anlässlich des Christopher Street Days als Signal, „dass wir eben kein Rollback machen, dass wir das, was in den letzten Jahren und Jahrzehnten erreicht worden ist, noch erweitern“.

Es sei wichtig, „darauf aufmerksam zu machen, dass wir noch lange nicht in einer Gesellschaft der vollständigen Akzeptanz und Gleichberechtigung leben“, sagte die Linken-Vorsitzende Janine Wissler. „Ob in Köln oder anderswo: Wir müssen uns gemeinsam dafür einsetzen, dass jede Stadt und jedes Dorf ein sicherer Ort für queeres Leben wird.“

Staatsministerin Claudia Roth (Grüne) sagte, der Kölner CSD strahle in die ganze Welt. Aber es gebe auch „Rechtsstaatsverächter, es gibt Hasser und Hetzer, und die wollen uns zum Schweigen bringen, die wollen, dass wir uns zurückziehen, die wollen, dass wir uns verstecken“. Darauf gebe der CSD eine klare Antwort: „Ihr kriegt uns nicht stumm!“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verwies darauf, dass immer mehr Übergriffe gegen queere Menschen regis­triert würden und die Hassgewalt gegen sie zunehme. „Deshalb müssen wir zusammenstehen“, sagte Lauterbach.

Den Kölner CSD gibt es seit 1979. Mit seinen 90 Festwagen, mehr als 250 Gruppen, etwa 60.000 Teil­nehm­e­r:in­nen sowie rund einer Million Zu­schaue­r:in­nen gehört er zu den größten Umzügen dieser Art in Europa. (dpa, taz)

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