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Kinder fragen, die taz antwortetWie entsteht Holz?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Mio, 6 Jahre alt.

Rosskatanien Foto: imagBROKER/imago

Lieber Mio, hast du im Herbst schon mal Kastanien gesammelt? Die glatten, braunen Kugeln, die du unter Kastanienbäumen findest, sind ihre Samen. Das heißt, sie enthalten eine Art Bauplan für einen Kastanienbaum. Jede Baum­art hat einen eigenen Samen, bei den Tannen sind es die Tannenzapfen und bei den Walnussbäumen die Walnüsse. Die Samen enthalten jeweils alle Informationen darüber, wie die Wurzeln, der Stamm, die Zweige und die Blätter oder Nadeln ihrer Baumart aussehen werden.

Wenn eine Kastanie auf dem Erdboden liegen bleibt und genug Sonnenlicht und Wasser abbekommt, kann daraus ein neuer Baum wachsen. Als erstes schieben sich aus der Kastanie Wurzeln in die Erde. Nach oben, in Richtung Sonnenlicht, wächst ein grüner dünner Stiel. Nach einigen Tagen entfalten sich daraus erst zwei, und dann immer mehr Blätter.

Dieser Stiel wächst sozusagen in zwei Richtungen, nach oben und nach außen. Er wird also immer dicker, sodass er als Stamm des Kastanienbaums die schwere Baumkrone tragen kann. Wenn du über einen Baumstamm streichst, dann fühlst du, dass er ganz trocken ist. Das ist die Rinde. Darunter liegt, gut geschützt, das Holz. Das ist viel feuchter, weil es die Baumkrone mit Wasser versorgt.

Bäume wie Strohhalme

Das Holz besteht, so wie alle Teile des Baumes, aus sehr vielen kleinen Bausteinen, die man Zellen nennt. Die Zellen sind so klein, dass man meistens ein Mikroskop braucht, um sie einzeln zu erkennen. Zwischen der Rinde und dem Holz befindet sich noch eine feine Schicht aus besonderen Zellen, die sich ständig teilen. Durch diese Teilung entstehen neue Zellen, so kann der Baumstamm dicker werden.

Nach innen werden die neuen Zellen zu Holz, nach außen zu Rinde. Durch das Holz im Stamm bringt der Baum Wasser aus dem Boden zur Krone. Bei Laubbäumen wie der Kastanie bilden viele Zellen übereinander lange Röhren. Man kann sie sich etwa vorstellen wie Strohhalme. Die Blätter geben ihr Wasser an die Luft ab. Damit sie nicht austrocknen, ziehen sie ständig neues Wasser durch die Wurzeln aus dem Boden.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Wenn du ein Stück Holz ganz genau anguckst, kannst du die Zellen manchmal sogar mit bloßem Auge erkennen. Mit der Lupe geht es besser. Bei jeder Baumart sieht das Holz anders aus: Kastanienholz ist heller als Eichenholz, Kirschbaumholz ist rötlich, Olivenholz ist sehr schön gemustert. Forscherinnen können wegen der vielen kleinen Unterschiede sogar an Papier noch erkennen, aus welcher Holzart es gemacht wurde.

Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an kinderfragen@taz.de.

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2 Kommentare

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  • Faszinierend finde ich auch, dass Holz zur Hälfte aus Luft synthetisiert wird, und zur anderen Hälfte aus Wasser. Weniger als 1 Prozent der Holzmasse besteht aus Mineralien, die der Baum aus der Erde holt.

  • Klaro. Und wie das Holzkopp entsteht - is nochmal ne ganz andere Geschichte! Gelle