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taz🐾lage

Was darf Satire?

Und: Darf es Satiren über Gaza, Israel, die Hamas, Palästina-Protestler oder queere Campus-Camper geben? Die Antwort lautet: Ja und ja, ja, ja, ja, ja. Wobei schon die Frage falsch ist. Es geht nicht ums „Dürfen“, solche Satiren muss es sogar geben. Auslöser ist der sarkastische Text von Volker Surmann, der am vergangenen Montag auf der Wahrheit erschienen ist und für Aufregung sorgt: „Ein Regenbogen für Palästina!“

Surmann besucht selbstverständlich fiktiv ein queeres Protest-Camp für Palästina auf dem Campus der FU Berlin und verspottet die Hamas-Unterstützer, die den Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ausblenden und von einem „queer*­fe­mi­nis­ti­schen Regenbogen-Kalif*at“ fabulieren. Das neue Palästina solle „offen, liberal, sexpositiv, neu­tral und multilingual wie die Schweiz“ werden. Träumt weiter, lässt sich Surmanns Fazit kurzfassen.

Das schmeckt den Kritikern gar nicht, wie Leserin Kerstin B., die ihr Abo abbestellte, weil für sie der „queerphobe und ehrlich gesagt einfach ekelhafte Text der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen bringt“. Andere Leser sind nicht übergelaufen, sondern dankbar. Der gute alte Zwitter Satire, der halb ein journalistisches Genre, halb ein Kunstwerk ist, unterliegt der Presse- und Kunstfreiheit, für die es in diesen schweren Zeiten zu kämpfen gilt. Michael Ringel

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