Die Wochenvorschau für Berlin: Kreuzberg wird Copacabana
Caipis und Tacos, Raki und Reggae: In Berlin wird der Karneval der Kulturen gefeiert. Und das Kino International verabschiedet sich für eine Weile.
Auch der Dienstag steht in der Regenbogenhauptstadt im Zeichen der queeren Community. Landesweit wird des Sexualwissenschaftlers und Arztes Magnus Hirschfeld gedacht, eines Kämpfers für die Rechte der queeren und transsexuellen Community. Mit verschiedenen Aktionen soll der Gedenktag begangen werden, unter anderem mit einer Kranzniederlegung an der Gedenkstelle des Aktivisten in der Otto-Suhr-Allee.
Am Donnerstagabend wird schon mal vorsichtig das Wochenende eingeläutet – in einem Kunstquartier, das einst als Schauplatz legendärer Feierlichkeiten diente: dem Tacheles. Ob man in dem mittlerweile gentrifizierten Luxusquartier noch so feiern kann wie einst in der subkulturellen Partystätte? Das wird sich am Donnerstag bei der Eröffnungsfeier der Ausstellung „Andy Warhol. After the Party“ im Fotografiska Museum zeigen. In seinen Fotoarbeiten zeigt Warhol, wer wir sind, wenn die Party vorbei ist und wir aufhören, andere beeindrucken zu wollen. Das können Gäste im Anschluss direkt üben: Bis 4 Uhr morgens wird bei Tanzperformances, Livegesang und DJ-Sets gefeiert.
Nach der Party ist vor der Party: Ab Freitag verwandelt sich Berlin wieder in Rio und die Gneisenaustraße in die Copacabana. Auf dem Karneval der Kulturen können Feierfreudige Döner mit Ouzo verputzen, zu Cha-Cha-Cha und Reggaeton tanzen und die Vielfalt Berlins zelebrieren. Dafür, dass auch die Berliner Kids früh feiern lernen, sorgt der Kinderkarneval der Kulturen, der am Samstag unter dem Motto „Friede, Freude, Giraffe!“ ab 12.30 Uhr vom Mariannenplatz in einem Kostümzug durch Kreuzberg zieht. Anschließend findet im Görli ein Kinderfest statt.
Am Pfingstsonntag können sich dann auch die Großen austoben: die einen bei der Aussendung des Heiligen Geistes im Gottesdienst, die anderen beim Caipi-Stand auf der Yorckstraße. 60 Umzugsgruppen ziehen von dort aus ab 14 Uhr über die Gneisenaustraße und Hasenheide.
Und jetzt kommen wir noch zu einer guten Nachricht: Berliner*innen müssen sich keine Sorgen um den Kater machen, denn nächsten Montag ist Pfingstmontag – endlich wieder Feiertag!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Israel demoliert beduinisches Dorf
Das Ende von Umm al-Hiran
Lang geplantes Ende der Ampelkoalition
Seine feuchten Augen
Etgar Keret über Boykotte und Literatur
„Wir erleben gerade Dummheit, durch die Bank“
Altersgrenze für Führerschein
Testosteron und PS
Telefonat mit Putin
Falsche Nummer
Ost-Preise nur für Wessis
Nur zu Besuch