Die Wochenvorschau für Berlin: DDR-Rekordmeister im Aufstiegskampf
Die zweite Ferienwoche bringt vor allem: weniger Arbeit. Zeit für Erkundungen in Randberlin oder einen Abstecher zum Aufstiegsaspiranten BFC Dynamo.
Was die Gewerkschaft GDL für die Lokführer:innen erkämpft hat, können wir diese Woche schon einmal testen: weniger Arbeit bei gleichem Lohn. Da die Osterferien in die zweite Woche gehen, haben es viele gleich noch besser. Statt vier Tagen müssen sie gar nicht arbeiten. Zeit genug, um sich um die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu kümmern: mal wieder Tagebuch schreiben, ein Buch lesen oder Zeit mit wichtigen Menschen verbringen.
Viele Angebote, um die Stadt einmal abseits des S-Bahn-Rings zu entdecken, gibt es bei den Entdeckertagen „Ab ins B!“. Zehn Bezirke laden zu insgesamt mehr als 250 Veranstaltungen ein.
So etwa zu einem Gespräch in den Depots des Museums Europäischer Kulturen in Dahlem über die Provenienzforschung an der sámischen Sammlung und die aus Südosteuropa am Mittwoch oder zu einer Tour durch die jüdische, islamische und christliche Gartenarchitektur in den Gärten der Welt in Marzahn am Donnerstag.
Neue S-Bahn-Linie
Durch die Stadt bewegt man sich am besten mit dem frühlingsfit gemachten Fahrrad. Zumindest der Große Stern ist ab Dienstag für vier Tage sowieso für den motorisierten Verkehr gesperrt – hier werden moderne Ampeln installiert.
Noch nicht eröffnet, aber zumindest schon mal präsentiert wird am Freitag der Interimsbahnhof am Hauptbahnhof für die neue Nord-Süd-S-Bahn. Schon bald sollen hier die ersten Bahnen von und nach Gesundbrunnen rollen, sieben Jahre später als ursprünglich geplant. Irgendwann in ferner Zukunft soll die Strecke bis zum Südkreuz verlaufen, dann auch mit einem neuen, dauerhaften S-Bahn-Steig am Hauptbahnhof.
Fußball und Politik
Während, wenn wir mal ehrlich sind, die Spielzeiten für Hertha und Union gelaufen sind und beide eher nichts mehr mit Auf- oder Abstieg zu tun haben werden, geht es für Berlins dritten Verein, den BFC Dynamo, derzeit um alles. Endlich einmal darf der Meister der Regionalliga Nordost direkt in Liga 3 aufsteigen – und der DDR-Rekordmeister liegt gut im Rennen. Der BFC empfängt Herthas Amateure am Freitag im Sportforum Hohenschönhausen.
Das Wochenende bietet dann die Chance, nach der Zerstreuung politisch Sinnvolles zu tun: Am Samstag gibt es in Rudow eine Kundgebung in Gedenken an Burak Bektaş, der vor zwölf Jahren auf offener Straße erschossen wurde – vermutlich aus rassistischem Motiv. Den Nazis von heute, der AfD, keine Ruhe zu lassen, ist die Mission für Sonntag. Gegen den Landesparteitag der AfD Brandenburg wird in Jüterbog protestiert. Auf der Bahnanreise von Berlin darf man dann auch mal eine andere Zeitung als die taz lesen. Aufgrund immer höherer Kosten für den Vertrieb erscheint die Sonntagsausgabe vom Tagesspiegel zum letzten Mal.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!