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Neuer HSV-TrainerSteffen Baumgart will aufsteigen

Der neue HSV-Trainer ist schon seit Kindertagen Fan seines neuen Arbeitgebers. Bei seiner Vorstellung am Dienstag zeigte er sich ambitioniert.

Endlich: Jonas Boldt (rechts), der Sportvorstand des HSV, hätte Steffen Baumgart (links) gerne schon viel früher zum HSV geholt Foto: Gregor Fischer/dpa

Hamburg taz | Steffen Baumgart wirkte am Dienstag, als wolle er keine Zeit verschwenden: „Wir wollen die notwendigen Punkte sammeln, um am Ende Erster oder Zweiter zu sein. Wir haben noch St. Pauli und Kiel zuhause, Paderborn auswärts. Wir können jeden schlagen. Wir wollen nicht nur davon reden, was Aufstieg bedeutet, sondern ihn schaffen.“

Ausführlich lobte der neue Trainer des Hamburger SV die Besetzung und Qualität des Kaders. Er erinnerte bei seiner Vorstellung am Dienstagnachmittag im Volksparkstadion aber auch daran, wie schwierig die Aufgabe für den Tabellendritten sein werde: „In der zweiten Liga kann der Letzte den Ersten schlagen. Sie ist eine komplizierte Liga.“

Für seinen Vorgänger Tim Walter war sie zu kompliziert – nach zwei dritten Rängen und dem jeweiligen Scheitern in der Relegation war Walter am Montag vor einer Woche nach dem 3:4 gegen Hannover 96 entlassen worden. Ein wildes Spiel später hatte auch Walters junger Assistent Merlin Polzin als Interimscoach erkannt, wie tief die Verunsicherung in dieser Mannschaft steckt; das 2:2 in Rostock am Samstag reichte nicht, um HSV-Vorstand Jonas Boldt von einer längerfristigen Zusammenarbeit zu überzeugen. Polzin wird nun einer von drei Assistenten Baumgarts.

Den gebürtigen Rostocker Baumgart hatte Boldt schon vor zweieinhalb Jahren gern gehabt, was damals misslang und weswegen Walter gekommen war. Nun konnte Boldt den Freigewordenen engagieren; im Dezember 2023 hatten sich der 1. FC Köln und Baumgart in beiderseitigem Einvernehmen getrennt. „Steffen steht für Leidenschaft, Energie, Fleiß und Ehrgeiz“, sagte Boldt am Dienstag.

Baumgart fordert Aggressivität

Mit ihm solle keine 180-Grad-Kehrtwende vollzogen werden, was die Spielweise betrifft – das wäre zwölf Partien vor Saisonende auch unmöglich. Doch etwas mehr Stabilität müsste schon die Grundlage sein, damit der HSV sich unter Baumgart noch nach oben schiebt. „Ich fordere eine hohe Aggressivität, hohes, mutiges Anlaufen“, sagte Baumgart, 52 Jahre alt und schon seit Kindertagen Fan seines neuen Arbeitgebers. „Es geht nicht darum, zu null zu spielen, das hat meine Mannschaften nie ausgezeichnet. Aber wir werden eine Mannschaft sein, die sich viele Chancen herausarbeitet.“

Nach vier Jahren in Paderborn, während derer ihm zwei Aufstiege gelangen, und mit zweien in Köln, die den FC in den internationalen Wettbewerb führten, soll der seit Kindertagen bekennende HSV-Fan nun das Hamburger Schwergewicht ins Laufen bringen. Sein Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2025.

Zum derzeitigen Zustand der Mannschaft sagte er: „Die Jungs haben Selbstbewusstsein, denn sie kommen immer wieder zurück. Wir müssen es nur schaffen, das wieder rauszuholen, was die Mannschaft ausgezeichnet hat.“ Immerhin acht Mal hatte der HSV unter Walter zu null gespielt.

So wird es eine spannende Frage, ob Baumgart sein neues Team etwa mit einem zweiten defensiven Mittelfeldspieler versucht zu stabilisieren – oder wie Vorgänger Walter doch vor allem auf die offensive Stärke mit 15-Tore-Stürmer Robin Glatzel vertraut. Sein Einstieg bei den Hamburgern wirkt mit den Heimspielen gegen Elversberg und Osnabrück machbar. Oder? Gegen beide verlor der HSV in der Hinrunde 1:2.

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1 Kommentar

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  • Walter hat einen tollen Fußball spielen lassen, der HSV waren die Niederlande der 2. Liga, sah immer super aus, nur die Trophäne, also den Aufstieg, haben andere gestemmt.



    Auch wenn es banal klingt, man muss auch die schlechten Spiele zumindest nicht verlieren, auch mal schmutzig 2-1 gegen Braunschweig oder 1-0 gegen Wehen Wiesbaden gewinnen, um aufzusteigen.



    Der HSV gehört in die 1. LIga, natürlich, aber dafür muss irgendwie der Auftsieg her. Dass den Verantwortlichen jetzt die Geduld mit Walter ausging ist verständlich.