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Frauenfußball in den USAMegan-Rapinoe-Festwochen

Zum letzten Liga-Heimspiel des US-Stars gab es eine Rekordkulisse. Doch die Abschiedstour geht noch ein bisschen weiter.

Greatest Athlete of All Times: Fans verabschieden sich von Megan Rapinoe Foto: ap/Wasson

Seattle liegt, wenn man vor den USA steht, links oben. Nun wissen zwar Geografen und andere gebildete Leute, dass dieser Satz Mumpitz ist, aber fußballerisch betrachtet hat er eine gewisse Tiefe: In Seattle ist nämlich der OL Reign zu Hause, der Profiklub der National Women’s Soccer League, bei dem Megan Rapinoe unter Vertrag steht.

Oben war die 38-Jährige oft in ihrer Karriere, links ist sie auch, und am vergangenen Wochenende kamen 34.130 Fans aufs Lumen Field, das Heimstadion von OL, um bei deren letzten Heimspiel ihrer Karriere Megan Rapinoe würdig zu verabschieden.

Lediglich das 0:0 gegen Washington Spirit passte nicht ganz, aber sonst war es recht anrührend. Viele Fans hatten sich pinke Haarsträhnen färben lassen. „Es ist schwer, dieses tiefe Gefühl von Dankbarkeit und Freude, dass wir einen solchen Moment erleben dürfen, in Worte zu fassen“, sagte Rapinoe.

Im Grunde gehört das letzte Heimspiel zur großen Abschiedstournee Rapinoes. Ihre letzte WM hat sie gerade abgeschlossen – mit ihrem ersten verschossenen Elfmeter, sehr unglücklich. Nach ihrem letzten Heimspiel für OL wartet noch das letzte reguläre Liga-Auswärtsspiel am 15. Oktober in Chicago, und dann könnten noch die Playoffs kommen. Wir befinden uns mitten in den Megan-Rapinoe-Festwochen.

Eine starke Liga

34.130 Fans, die deuten das Potenzial an, das auch in Seattle der Fußball der NWSL hat. In dieser Saison lag dort der Schnitt bei 8.169 Besuchern, im Jahr zuvor 6.844. Das markiert gediegenes Soccer-Mittelfeld, die besten Besucherzahlen weist heuer der San Diego Wave FC auf, zu dem durchschnittlich 19.758 Fans kommen (2022 waren es nur 8.729). Der Grund hier ist ähnlich wie der Grund dort: In Seattle zieht Megan Rapinoe die Leute ins Stadion, in San Diego ist es Superstar Alex Morgan.

Der US-Frauenfußball hat, anders als sein männliches Pendant, seine Superstars selbst hervorgebracht. Im Männersoccer hat gerade Lionel Messi mit seinem Club Inter Miami durch ein 0:1 gegen den FC Cincinnati die Playoffs verpasst.

Ein solches Verpassen des Saisonziels könnte dem OL Reign am letzten Spieltag auch noch passieren: Aktuell liegt OL auf dem rettenden Platz sechs, aber Orlando Pride ist nur ein Punkt schlechter.

Clubs können schon einmal eine suboptimale Saison durchlaufen. Sie durchzustehen, weist auf Stabilität hin, die Männer-Soccer-Clubs wie Inter Miami fehlt. Stars wie Megan Rapinoe jedoch hinterlassen ein gut bestelltes Fußballfeld.

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