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Ganz sicher frei

MUSIKTHEATER Das Theaterprojekt „Meine Damen und Herren“ interpretiert mit dem New Yorker Avantgarde-Gitarristen Marc Ribot Prokofjews „Peter und der Wolf“ neu

Am Ende ist nur eines sicher: Der Wolf lauert überall

VON ROBERT MATTHIES

Hätte er bloß die Gartentür zu gelassen – nichts wäre passiert. Die Geschichte vom Pionier Peter und dem Wolf kennt jedes Kind. Aber handelt es sich dabei tatsächlich nur um ein ebenso oft neu interpretiertes wie belächeltes Musik-Erziehungs-Märchen über den kleinen, aber erfolgreichen Aufstand gegen die Autorität und den Sieg über die Angst vor der Gefahr in Gestalt des bösen Wolfs?

Gemeinsam mit dem Hamburger Projekt „Meine Damen und Herren“, in dem Schauspieler_innen mit und ohne Handicap seit Mitte der 90er professionelles Theater jenseits jeglichen Gutmenschengestus spielen, interpretiert Regisseurin Anna Malunat ab Mittwoch Sergei Prokofjews Märchen auf Kampnagel neu.

Verwandelt wird dabei nicht nur die Geschichte, die zum Stück über die Möglichkeiten individuellen Verhaltens im Spannungsfeld von Sicherheit, Gefahr, Freiheit und Angst wird. Unerhört wird auch die Musik sein. Die Hamburger Komponisten Ernst Bechert und Hendrik Lorenzen interpretieren gemeinsam mit dem umtriebigen New Yorker Avantgarde-Komponisten Marc Ribot, der unter anderem mit Musik-Schwergewichten wie den Lounge Lizards, Tom Waits, Elvis Costello, John Zorn, Bill Frisell oder McCoy Tyner zusammengearbeitet hat, Prokofjews Motive live neu und unterziehen sie einer permanenten Verwandlung.

Bis am Ende nur noch eines sicher ist: Der Wolf lauert überall.

■ Premiere: Mi, 9. 5., 19.30 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 20; weitere Termine: Fr, 11. 5., Sa, 12. 5., So, 13. 5., Di, 15. 5., Mi, 16. 5., je 19.30 Uhr

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