Die Wochenvorschau für Berlin: Hauptsache, es regnet

Cat Stevens singt von Regen, im House of One kann dafür gebetet werden und das „Greentech Festival Berlin“ sucht nach technologischen Lösungen für die Klimakrise.

Kein Regen in Sicht Foto: Cevin Dettlaff/dpa

Haben Sie je den Regen an einem sonnigen Tag fallen sehen, um an dieser Stelle einmal traditionelles Liedgut zu zitieren? Am Samstag hatten Sie die Chance dazu, wenn Sie im Norden und Osten der Stadt unterwegs waren. Während laut Wetter-App die Sonne vom Himmel strahlte, gingen realiter durchaus einige Liter pro Quadratmeter herunter. Viel gebracht hat’s nicht, anschließend wurde es sogar noch heißer.

Kein Wunder, dass nun auch die Senatsumweltverwaltung vor akutem Waldbrandrisiko warnt, zumal es auch in den kommenden Tagen und Wochen trocken bleiben soll. Heißt: knallhartes Rauch- und Grillverbot in den Forsten, auch am Havelstrand oder dem Badesee Ihrer Wahl. Bei Zuwiderhandlung droht – je nach Schwere und Folgen der Tat – irgendetwas zwischen 100 und, ja, 50.000 Euro Bußgeld. Das Geld können Sie auch gleich in ein Anti-Rauch-Training oder einen Elektrogrill investieren.

Regen könnte es am Montag höchstens musikalisch geben – wenn „The Rain“ erklingt, ein Song von Steven Demetre Georgiou AKA Cat Stevens AKA Yusuf. Der Mann mit den vielen Namen, der sanften Stimme und dem Bart gibt eines von zwei Deutschlandkonzerten in der Zitadelle Spandau. Es gab ja Zeiten, in denen er die Gitarre aus religiösen Gründen an den Nagel gehängt hatte – ob man Gott für die Rückkehr des Sängers zur Musik danken sollte, lässt sich nach Besuch der Veranstaltung entscheiden.

Um bei gleich beiden Themen zu bleiben: Am Mittwoch mag für Regen beten, wer dran glaubt. Die Kraft der drei Monotheismen leistet dabei möglicherweise Unterstützung, gebündelt wird sie im neuen Besuchercontainer vor dem geplanten „House of One“ in Mitte. Rabbiner, Imam und Pastor werden wie immer Präsenz zeigen, und auch Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) hat sich angekündigt. Der Grundstein für das „Haus des Einen“ wurde übrigens vor zwei Jahren gelegt, der Baustart lässt immer noch auf sich warten.

Wenn Beten auch nicht hilft, tut es vielleicht die Technologie. Die InitiatorInnen des „Berlin Greentech Festival“, das von Mittwoch bis Freitag auf dem Gelände des alten Tegeler Flughafens stattfindet, glauben jedenfalls daran, das Klima mit Innovationen in den Griff zu bekommen. Neben allerlei „Out of the Box Keynotes“ und „Networking Lunch Breaks“ gibt es einen Audi Offroad Parcour für E-SUVs, aber auch politische Debatten über die und mit der Letzten Generation.

Ob es schlau von den automobilen Ausstellern ist, die AktivistInnen auf das Gelände zu lassen? Wir werden sehen. Die Woche endet passenderweise mit der Premiere eines Klimakrisen-Stücks von Kirsten Fuchs am Grips Theater. Titel: „Der Bus brennt“.

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