CO2-Ausstoß in Deutschland: Wärmewende entlastet nur langsam
Der Umbau der Heizsysteme soll helfen, die Klimaziele zu erfüllen. Die geplanten Maßnahmen werden aber laut Ministerium zunächst nur wenig beitragen.
In den folgenden Jahren wird das dann schrittweise mehr, bis zu einem Minus von 10,5 Millionen Tonnen 2030. In der Summe sollen von 2022 bis 2030 mit dem Umstieg auf erneuerbare Energien beim Heizen 43,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.
Die Zahlen gehen aus der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage von Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hervor. Zum Vergleich: Der gesamte Ausstoß an Treibhausgasen in Deutschland lag 2022 bei 761 Millionen Tonnen.
Bartsch fragte auch nach dem zusätzlichen Strombedarf für die Wärmepumpen, die anstelle von Öl- und Gasheizungen eingebaut werden. Dazu erklärt das Ministerium, das Ziel seien sechs Millionen Wärmepumpen 2030. Dafür würden laut Langfristszenarien 35 Terawattstunden Strom benötigt. 2025 rechne man mit 1,6 Millionen Wärmepumpen und 10 Terawattstunden Strom.
Wärmepumpen nicht das Problem
Der zusätzliche Bedarf für Wärmepumpen mache aber nur einen kleinen Teil des erwarteten Anstiegs beim Stromverbrauch aus und sei im Ausbauziel für erneuerbare Energien berücksichtigt, hieß es weiter. Bis 2030 werde ein Bruttostromverbrauch von 750 Terawattstunden zugrunde gelegt. Zum Vergleich: 2023 lag der Verbrauch bei 547 Terawattstunden.
Bartsch kommentierte die Zahlen kritisch. „Die Klimabilanz der geplanten Heizvorgaben ist ausgesprochen bescheiden“, erklärte der Linken-Politiker. „Das Heizgesetz ist klimapolitisch vielfach heiße Luft. Die aktuelle Debatte und der tatsächliche Klimaeffekt stehen in einem krassen Missverhältnis.“ Er forderte einen „Paradigmenwechsel in der Klimapolitik: Nicht immer teurer, nicht immer mehr Verbote, sondern Zuversicht, Fortschrittsdenken und attraktive Preise“. Der Gesetzentwurf der Ampel-Koalition müsse im parlamentarischen Verfahren „vom Kopf auf Füße gestellt werden“.
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