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Roter Teppich in NRW

ERSTSTIMMEN Das Wahldebakel von Norbert Röttgen kostet die CDU viele Stammwahlkreise

BERLIN taz/dpa | Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen das beste Erststimmenergebnis geholt. In ihrem Wahlkreis Mülheim I entfielen 59,1 Prozent der Erststimmen auf sie – fast 10 Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren. Das zweitbeste Ergebnis landesweit hatte Frank Börner (SPD) im Wahlkreis Duisburg IV mit 59 Prozent. Auf Platz drei folgt mit Innenminister Ralf Jäger ein weiteres SPD-Kabinettsmitglied: In Duisburg III schaffte er 58,4 Prozent. Das beste CDU-Ergebnis holte Volker Jung im Wahlkreis Paderborn I mit 52,2 Prozent.

Besonders hart traf es an diesem Wahlabend den CDU-Spitzenkandidaten Norbert Röttgen: Er konnte kein Direktmandat holen. In seinem Wahlkreis Bonn I kam er lediglich auf 28,3 Prozent. In 4 von insgesamt 128 Wahlkreisen wurde die CDU zudem nur drittstärkste Kraft. In Bielefeld und in Köln lagen die Grünen teils noch vor den Christdemokraten. In Köln III schafften sie nur 13,7 Prozent, während die SPD 35,8 und die Grünen 26,2 Prozent holten.

Auch Wahlkreise, die als traditionell schwarz gelten, gingen der CDU verloren. Beispiel Münster: Die Direktmandate in der einstigen CDU-Hochburg sind zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte ganz und gar in den Händen der SPD. Im Ruhrgebiet verlor die CDU ihre letzten beiden Wahlkreise: den Essener Süden und Recklinghausen IV. Abgeben musste die CDU auch einen Wahlkreis im Oberbergischen Kreis und einen im Rhein-Sieg-Kreis. Soest II ging ebenfalls an die SPD. Der SPD-Kandidat im Wahlkreis Soest I, Norbert Römer, schaffte es dagegen nicht. Er unterlag dem Landtagspräsidenten Eckhard Uhlenberg (CDU) und kann nun nur noch durch Verzicht eines anderen SPD-Direktkandidaten in den Landtag einziehen. SNY

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