zurück in die zukunft:
Onlinebanking erledigen, elektronische Grußkarten versenden oder den digitalen Wetterbericht abrufen? Das war, zumindest theoretisch, auch schon in den 1980er Jahren möglich. Mit einer Verbindung aus Telefon, Fernseher und Computer, genannt „Videotex“. Die neuen Apparate sollten die Vorteile der drei Technologien kombinieren: Ton, Bild, Datenübertragung. Das veranschaulicht diese Titelseite des „Byte“-Magazins von 1983. In Wirklichkeit waren für Videotex aber größere Geräte nötig.
Videotex stellte eine Verbindung zu anderen Nutzenden und in die digitale Welt dar. Darin lag der Reiz, und das weckte schon damals Befürchtungen. Die gedruckten Zeitungen hatten Sorge, vom Markt gedrängt zu werden. Wie wir heute wissen, nicht von ungefähr, auch wenn es noch eine Weile dauern sollte, bis die Befürchtung wahr wurde.
In Deutschland nannte sich diese Technik Bildschirmtext (BTX). Hier waren Anschaffung und Unterhaltung sehr teuer, die Verbreitung blieb deswegen weit hinter den Erwartungen zurück. In anderen Ländern wie Frankreich zum Beispiel fand der Fernsehtelefoncomputer hingegen viele Abnehmende.
Mit modernen Worten ausgedrückt, war Videotex eine Art Entschleunigungsübung. Die Datenübertragungsrate betrug 1.200 Bits pro Sekunde. Um ein einziges Zeichen zu übertragen, sind 8 Bits nötig. Es konnten also 150 Zeichen pro Sekunde heruntergeladen werden. Um eine drei Megabyte große MP3-Datei hochzuladen, hätte man fast ein Jahr gebraucht. Sean-Elias Ansa
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