: Filmbranche wirbt für sich selbst
Der hiesige Film hat eine Zukunft, wenn er gefördert wird, sagt der Geschäftsführer der Filmstiftung NRW. Die lädt Anfang Juli zum 13. Internationalen Filmkongress nach Köln
KÖLN taz ■ „Wohin geht der Film in NRW?“ Der Blick in die Zukunft wird eins der Topthemen sein auf dem 13. „Internationalen Filmkongress“, zu dem die Düsseldorfer Filmstiftung NRW vom 2. bis 5 Juli in die Kölnmesse einlädt. Aber schon jetzt steht für Michael Schmid-Ospach, Geschäftsführer der Filmstiftung, fest: Die hiesige Filmindustrie ist „auf einem guten Weg“. Mit insgesamt 31 Millionen Euro förderte die Stiftung im Vorjahr 123 Kino- und Fernsehfilmproduktion in NRW.
Vor allem als Initialzündung oder bei der Schlussfinanzierung eines Projekts habe sich die Filmstiftung bewährt, so Schmid-Ospach. Die Stiftung wird vom Land Nordrhein-Westfalen, sowie von WDR, ZDF, RTL und der Landesanstalt für Medien getragen. Die jeweiligen Empfänger verpflichten sich, mindestens 150 Prozent der Fördersumme aus eigenen Mitteln in NRW auszugeben. Schmid-Ospach schätzt, dass zu jedem Stiftungs-Euro noch drei Euro aus anderen Förderquellen kommen. Nimmt man den Imagegewinn des Landes etwa für den Tourismus hinzu, so Schmid-Ospach, lohnen sich die Ausgaben unterm Strich. Auch die neue Regierungsmehrheit in Düsseldorf lasse sich von diesen Zahlen überzeugen, hofft er. Für ein Gespräch mit den neuen Verantwortlichen stehe man bereit, erklärte er gestern.
Allerdings wird nach Auffassung von Schidt-Ospach in der Filmindustrie derzeit ohnehin „mehr über Geld als über Inhalte gesprochen“. Damit sich das ändert, soll sich der Kongress auch mit der Frage befassen: „Hat der Film noch Ideale?“ Vor allem aus finanzieller Sicht sieht Schmidt-Ospach dann allerdings wieder auf das dritte große Thema der Tagung: die DVD. Sie sei eine „große Chance“ für den Film und auch für die Filmstiftung, so der Geschäftsführer: „Ein von uns geförderter Film wurde inzwischen millionenfach auf DVD verkauft, davon wollen wir auch etwas abhaben.“
Parallel zum Kongress laufen in Odeon und Cinenova Produktionen, die in jüngster Zeit von der Stiftung gefördert wurden. Zu sehen sind Lars von Triers „Manderlay“ und „Falscher Bekenner“ von Christoph Hochhäusler, die im Frühjahr schon bei den Filmfestspielen in Cannes liefen. Außerdem „Dear Wendy“ von Thomas Vinterberg (Buch: Lars von Trier) und Christian Züberts Kinderfilm „Der Schatz der weißen Falken“, der im Vorjahr rund um Köln gedreht wurde. JÜRGEN SCHÖN
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