„ATALANTA“-MISSION VOR SOMALIA: Bundeswehr tötet erstmals einen Piraten
BERLIN | Im Golf von Anden hat die Deutsche Marine gestern beim Anti-Piraten-Einsatz erstmals einen mutmaßlichen Seeräuber getötet. Die Bundeswehr-Fregatte „Brandenburg“ habe am frühen Morgen versucht, ein mit fünf bewaffneten Insassen besetztes Schnellboot zu überprüfen, so das Einsatzführungskommando. Als die Männer aber auch nach einem „Schuss vor den Bug“ nicht stoppen wollten, habe der Kommandeur der EU-Mission „Atalanta“ die Erlaubnis zum Anwenden von „manövrierunfähig machendem Beschuss“ erteilt. Dabei sei ein Insasse des Schnellboots schwer verletzt worden. Obwohl der Mann sofort medizinisch versorgt worden sei, erlag er seinen Verletzungen.
Es sei noch unklar, ob er von einem Querschläger oder direkt getroffen wurde. Auch zur Identität des Mannes gab es keine Angaben. Nach den Schüssen hätten die Piraten Waffen und eine Enterleiter über Bord geworfen. Sie seien zur Überprüfung an Bord der Fregatte gebracht worden. Was mit ihnen weiter geschehe, entscheidet die Regierung – mit einer Kommission des Innen-, Außen-, Justiz- und Verteidigungsministeriums. (dpa)
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