Folge des Klimawandels: Eidechsen kommen alt zur Welt
Der Hitzestress hat laut einer Untersuchung fatale Folgen für Eidechsen. Sie sind schon bei Geburt physiologisch „alt“.
Telomere sind Schutzkappen an den Enden der Chromosomen. Mit jeder Zellteilung werden die Telomere kürzer. Sind sie irgendwann zu kurz, stirbt die Zelle. Auch beim Menschen hängt der Alterungsprozess mit der Länge der Telomere zusammen.
Die Studie, die ein Forschungsteam um den Biologen Andréaz Dupoué vom Meeresforschungsinstitut Ifremer in Frankreich durchführte, zeigt, dass Hitzestress ein weiterer Faktor ist, der zur schnelleren Telomerverkürzung beiträgt. Sie wurde im Fachjournal Proceedings of the National Academy of Sciences“veröffentlicht.
Das Verbreitungsgebiet der Waldeidechse erstreckt sich über große Teile Eurasiens. Die Forscher:innen untersuchten zehn verschiedene Populationen dieser Art im französischen Zentralmassiv. Frankreich ist seit Jahren von extrem heißen Sommern betroffen, auch in diesem Jahr werden Temperaturen über 40 Grad Celsius gemessen.
Aussterben einzelner Völker nicht unwahrscheinlich
Die Wissenschaftler:innen vermuten, dass die kurzen Telomere über die Weibchen weitervererbt werden. Damit ist ein Aussterben einzelner Völker nicht unwahrscheinlich. Eine der zehn untersuchten Populationen war am Ende des Studienzeitraums nicht mehr vorhanden.
Reptilien sind wechselwarme Tiere, das heißt, ihre Körpertemperatur hängt von der Außentemperatur ab. Jüngste Beobachtungen zeigen, dass auch andere Reptilienarten von der Erderwärmung betroffen sind, beispielsweise Schildkröten und Alligatoren. Inwiefern gesamte Arten wirklich vom Aussterben bedroht sind und welche Auswirkungen das auf die Ökosysteme hat, ist noch nicht klar.
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