5 dinge, die wir diese woche gelernt haben
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1 Die Turbine ist wieder da

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich ein Bild von der Turbine gemacht, die in Mülheim an der Ruhr lagert. Nur ein Fototermin? Nein, existenziell. Die Turbine ist angeblich ein Teil, das Europa braucht, damit das Gas aus Russland weiterfließen kann. Aber die Turbine liegt jetzt da rum, wo Aldi Süd seinen Firmensitz hat. Und wer ist schuld? Kanada jedenfalls nicht. Denn dort wurde die defekte Turbine einwandfrei repariert.

2 Die Inuit sind noch da

Der Papst hat in Kanada um Vergebung gebeten. Business as usual? Nein, existenziell. Es geht um die katholischen Missionsschulen dort, in denen Indigene mit massiver Gewalt „erzogen“ wurden, was unzählige Tote forderte. Die Nachfahren haben dazu 94 Forderungen. Vergeben wollen sie erst, wenn die erfüllt sind. Und wer ist schuld? Kanada. Die Kirche hat das brutale Erziehungssystem zusammen mit dem kanadischen Staat organisiert.

3 Die Bonbons sind immer da

Wer ständig Süßes in sich reinstopft, hat jetzt die Gelegenheit, seine Leidenschaft zu Geld zu machen. Krank? Nein, existenziell. Für 77.000 Euro Jahresgehalt plus umfangreiche Zahnversicherung wird ein*e Oberbonbontester*in gesucht, der*die im Monat 3.500 verschiedene Süßigkeiten probieren muss. Und wer ist schuld? Kanada. Bewerbungen bitte an das Unternehmen Candy Funhouse in Montreal. Mindestalter: 5 Jahre.

4 Der Senf ist nicht da

Frankreich leidet unter akutem Senfmangel. Luxusproblem? Nein, existenziell. In Deutschland ist dieses Gewürz vor allem als Klecks auf Papptellern mit Bockwürsten bekannt. In Frankreich wird pro Kopf und Jahr ein Kilo Senf verbraucht. Die französische Küche macht eben überall da Senf ran, wo andere salzen und pfeffern. Und wer ist schuld? Kanada, das Land, in dem die Senfkörner wachsen? Nein, die Dürre.

5 Der Superzug ist bald da

300 Kilometer in 45 Minuten soll die neue Magnetschwebebahn Fluxjet bald zurücklegen. Science-Fiction? Nein, existenziell. Denn die Bahn, die durch eine eigens entwickelte Vakuumröhre fahren soll, verbindet die Städte Calgary und Edmonton und soll ein Drittel des Autoverkehrs ersetzen. Und wer ist schuld? Kanada. Kein anderes Land der Welt ist so groß. Na gut, bis auf dieses andere da, das doppelt so groß ist. Doris Akrap