DIE WERBEPAUSE: Mit letzter Kraft
Wie er da steht: Er lächelt trotz all des Leids. Heute hat ihm jemand eine Daunenjacke vorbeigebracht, eine reiche Witwe aus Westberlin, das war ein guter Anfang. Auch wenn er Hunger hat, nach wie vor.
Es ist kalt und neblig, aber was soll er klagen? Er hat durchgehalten. Als Hilfsassistent von Dieter Hoeneß. Er hat Markus Babbel ertragen, auch wenn es schwerfiel. Michael Preetz. Geschäftsführer von Hertha BSC. Das klingt doch nicht schlecht.
Die Relegation war anstrengend, der Rechtsweg teuer, viel zu teuer. Dass er nun um Essen betteln muss, als Geschäftsführer des fast einzigen Hauptstadtclubs in der zweiten Liga, das fühlt sich ungewohnt an, na klar. Aber wenn er bettelt, dann wenigstens lächelnd, aufrecht, würdevoll.
Gestern rief Uli Hoeneß an. Er will ihm seine Wurstfabrik aufschließen, für eine Nacht. Das ist nett gemeint, aber kann er das annehmen als Geschäftsführer des fast einzigen Hauptstadtclubs in der zweiten Liga?
Er, Michael Preetz hat Fantasien: Ungarische Salami mit Kartoffelsalat, Mettwurst mit gerösteten Zwiebeln, Blutwurst, Bockwurst, Bratwurst, Currywurst. Spenden Sie. FLX
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