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USA1. Gewerkschaft in einem Apple-Store

Erstmals haben Beschäftigte eines Apple-Stores in den USA eine Gewerkschaft gegründet. 65 der 110 Angestellten des Geschäfts in Towson im US-Bundesstaat Maryland votierten in einer am Samstag live von der zuständigen Bundesbehörde übertragenen Abstimmung bei 33 Gegenstimmen für die Gründung. Die Angestellten fordern Mitbestimmung bei Löhnen, Arbeitszeiten und Sicherheitsmaßnahmen.

Infolge der Entscheidung vom Samstag gründen die Angestellten des Apple-Stores eine Sektion der Maschinenbauer-Gewerkschaft IAM, sobald die Bundesbehörde das Resultat bestätigt hat. Der IAM-Vorsitzende Robert Martinez lobte den „Mut“ der Apple-Angestellten. Der Sieg stehe für die „zunehmenden Forderungen nach Gewerkschaften in Apple-Stores und in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen in unserer Nation“.

Apple teilte der Nachrichtenagentur AFP auf Nachfrage mit, das Unternehmen lehne „einen Kommentar ab“. Apple-Store-Angestellte in mehreren US-Städten hatten schon mehrfach versucht, Gewerkschaften zu gründen. Es war aber zuvor nie zu einer Abstimmung gekommen. Apple-Personalchef Deirdre O’Brien hatte den Store in Towson im Mai besucht und argumentiert, eine Gewerkschaft würde als „Vermittler“ das Verhältnis zwischen Apple und seinen Beschäftigten „komplizierter machen“.

In den USA hatten Gewerkschaften in den vergangenen Jahrzehnten erheblich an Macht und Mitgliedern eingebüßt. In den vergangenen Monaten erzielten sie aber einige symbolische Erfolge, so bei zwei Starbucks-Filialen in Buffalo und in einem Amazon-Lager in Staten Island. (afp)

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