piwik no script img

Flut-Policen unbeliebter

Die Nachfrage nach Versicherungen ist nach dem Ahr-Hochwasser gestiegen. Aber nur vorübergehend

Die Nachfrage nach Versicherungsschutz gegen Hochwasser und Überschwemmung ist wieder stark gesunken. Unmittelbar nach der Flutkatastrophe an der Ahr und in Teilen Südwestdeutschlands hatten viele Haus­ei­gen­tü­me­r:in­nen diesen Zusatzschutz abgeschlossen. Der sogenannte Elementarschutz etwa gegen Schäden aus Überflutung, Starkregen oder Erdbeben ist in der Regel nicht Teil der regulären Gebäudeversicherung, sondern muss extra vereinbart werden. Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat nur rund die Hälfte der Haus­be­sit­ze­r:in­nen so einen Schutz.

Im Quartal unmittelbar nach der Katastrophe im vergangenen Sommer hatte die Branche 400.000 dieser Zusatzpolicen verkauft. „Von Anfang Januar bis Ende März 2022 wurden nur noch 125.000 Policen zum Schutz vor Extremwetter abgeschlossen“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Vor der Flutkatastrophe im Juli verkauften die Unternehmen im Quartal zwischen 50.000 und 100.000 dieser Zusatzverträge.

Ver­brau­cher­schüt­ze­r:in­nen fordern seit Langem eine Pflicht-Elementarversicherung, wie sie früher etwa in Baden-Württemberg obligatorisch war. Die Assekuranz lehnt das ab. Sie fordert, dass Unternehmen den Zusatzschutz anbieten müssen, Kun­d:in­nen aber ablehnen können. Das Thema steht auf der Tagesordnung der Justizministerkonferenz, die ab 1. Juni tagt. (akr)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen