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Wenn Schießstände Fragen nach dem Krieg aufwerfen

Soltau, 21.300 Ein­wohn­er:innen, liegt im – Nomen est omen – Land­kreis mit dem schö­nen Na­men Heide­kreis in Nieder­sachsen

Man kann die Lüneburger Heide auf einem Fernwanderweg durchqueren, insgesamt 223 Kilometer von der südlichen Hamburger Stadtgrenze durch Niedersachsen bis nach Celle. In den Osterferien sind wir mit den Kindern ein Stück des Weges gegangen. Ich war ganz froh, dass die Heide nicht schon lila blüht, das tut sie wohl erst im August. Die ganzen Schafställe, Fachwerk, Schafe, Pferde, waren schon pittoresk genug.

Südlich der Kleinstadt Soltau verläuft der Weg zwischen dem Nato-Truppenübungsplatz Bergen und zwei Übungsgeländen der Bundeswehr bei Munster. „Auf dem speziell für Rohr-, Raketenartillerie und Mörser angelegten Platz wird von Außenfeuerstellungen in den Truppenübungsplatz hineingeschossen“, erklärt Wikipedia, das ich zu Rate ziehe, weil mein Sohn (7) wissen will, was diese komischen „Häuschen“ – ich glaube, es waren Schießstände – am Rand der Straße bedeuten, an der der Wanderweg ein gruseliges Stück entlangführt. Er überlegt, was die Nato wohl machen würde, wenn Putin Atomwaffen einsetzt. Ich sage, ich wisse es nicht, und mir wird vor dieser Heidekulisse noch etwas gruseliger. Anna Klöpper