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Lateinamerika: Putins Freunde im Zickzack

Der Großteil des Kontinents stimmt für Russlands Verurteilung – manche mit Bauchschmerzen

Von Jürgen Vogt, Buenos Aires

Gegenstimmen aus Lateinamerika und der Karibik gab es bei der von UNO-Generalversammlung verabschiedeten Resolution gegen den Einmarsch in die Ukraine nicht. Aber auf geschlossene Ablehnung trifft Russlands Krieg auch nicht: Bolivien, Nicaragua, Kuba und El Salvador enthielten sich, Venezuela nahm gar nicht erst teil. Ein klein wenig überraschend sind die Zustimmungen von Brasilien und Mexiko. Beide Regierungen hatten in den Tagen zuvor jegliche Sanktionsmaßnahmen abgelehnt. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hatte Putin noch vor zwei Wochen in Moskau besucht. „Brasilien hängt in großen Teilen von Düngemitteln aus Russland ab“, rechtfertigte er die Visite. Das erklärt den Eiertanz der vergangenen Tage.

Jetzt hat Bolsonaro eine alte Gesetzesvorlage ausgepackt, die es „ermöglicht, die Ausbeutung von Mineralien, Wasser und organischen Ressourcen in indigenen Ländern“ im Amazonas voranzutreiben. Putins Einmarsch in die Ukraine nutzt Bolsonaro für die Besetzung des Amazonas, so die bissige Kritik.

Auch Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador hatte zunächst auf die traditionelle Neutralität seine Landes verwiesen, wohl wissend, dass das bilaterale Handelsvolumen knapp 2,5 Milliarden Dollar umfasst. Am Tag der Abstimmung dürfte er sich aber an Mexikos Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada erinnert haben, das für sein Land weitaus wichtiger ist. Venezuela hatte schon zuvor Solidaritätserklärungen abgeben. „Der russische Präsident hat moralische Stärke, Venezuela hat die gleichen Maßnahmen ertragen, die gegen Russland angewendet wurden, und hier stehen wir bei Fuß, das habe ich Putin gesagt“, so Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro.

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