: Zypern ruft um Hilfe aus Europa
Immer mehr Migranten reisen über den türkischen Norden ein
Die Republik Zypern hat am Dienstag die anderen EU-Staaten darum gebeten, Migranten aus den überfüllten Erstaufnahmeeinrichtungen aufzunehmen, um das Land zu entlasten. Seit Jahresanfang seien bereit mehr als 12.000 Migranten angekommen, sagte der zypriotische Innenminister Nikos Nouris. Im Verhältnis zur Bevölkerung von knapp einer Millionen Menschen sind das nach einer EU-Statistik die meisten Asylanträge in der Europäischen Union. Eine Aufnahme durch andere EU-Staaten gilt als unwahrscheinlich, da sich bisher kein Land dazu bereit erklärt hat.
Etwa 90 Prozent der Migranten erreichen die Republik Zypern über die Demarkationslinie zum türkischen Norden der Insel, weitere 10 Prozent kommen über die See. Die Regierung wirft der Türkei vor, dieser Einwanderung nach Nordzypern Vorschub zu leisten. In der Hauptstadt Nikosia hat die Republik Zypern zuletzt eine etwa zehn Kilometer lange Sperre aus Stacheldraht errichtet, die allerdings Beobachtern zufolge leicht zu übersteigen ist.
Klaus Hillenbrand
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
