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Besser als Dortmund

TOURISMUS Bremen will wenig investieren und bis 2015 trotzdem zwei Millionen Besucher im Jahr gewinnen

Bremen-Nord fühlt sich als Reiseziel vernachlässigt

Bremen will in den nächsten Jahren nicht mehr in größere Tourismusprojekte investieren – und geht trotzdem davon aus, in den kommenden sieben Jahren jeweils mindestens drei Prozent mehr TouristInnen nach Bremen zu locken. 2015 sollen die Zahl der Übernachtungen dann bei rund zwei Millionen liegen. So steht es in einem 40-seitigen Konzeptpapier, das gestern in der Wirtschaftsdeputation der Bürgerschaft diskutiert wurde.

Zum Vergleich: 1998 lag die Zahl der Übernachtungen bei 1,1, 2008 bei 1,65 Millionen. Die Zahl der Tagesgäste beläuft sich derzeit auf etwa 45 Millionen pro Jahr, 2015 sollen 50 Millionen kommen. Damit ist Bremen momentan zwar noch attraktiver als Essen oder Dortmund, kann aber nicht mit Leipzig, Nürnberg, Hannover oder Düsseldorf mithalten.

Fast drei Viertel aller Übernachtungsgäste in Bremen sind keine klassischen Touristen, sondern Geschäftsreisende, in den kommenden Jahren sollen deshalb vermehrt kulturaffine Städtereisende sowie über 50-Jährige gewonnen werden.

Ausbauen will Bremen noch die Weserpromenade und zwar vom Tiefer bis zum Weserstadion, dazu den Europahafen, den Schiffsanleger an der Weser sowie den Sport- und Segelboothafen am Osterdeich. Auch auf der Weser will man noch investieren, sowohl in Wassertaxen und -fähren auch als in eine Wasserbühne. Noch im Projektstadium ist die Idee eines Markenmuseums im Schuppen 1, in der von Borgward über Hachez und Kaffee Hag bis hin zur Raumstation ISS allerlei mit Bremen verbundene Marken Platz finden sollen.

Kritik sowohl von CDU als auch von den Grünen erntete der Umstand, dass Bremen-Nord in dem Papier nur am Rande erwähnt wird. Zudem forderte die CDU eine stärkere Förderung des Fahrradtourismus – und „mehr Marketing“, wenn schon nicht mehr Geld für große Investitionen da sei. mnz

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