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Und noch eine Partei

Ex-Innensenator Dirk Nockemann will neue Gruppierung rechts von der CDU gründen und Familienpolitik machen

Er kann es nicht lassen. Hamburgs kurzzeitiger Innensenator Dirk Nockemann (seinerzeit Schill-Partei, inzwischen CDU) und der frühere Schill-Fraktionschef Norbert Frühauf planen die Gründung einer neuen Partei. „Spätestens im Februar 2006 wird es die Partei geben“, lässt Nockemann in der heutigen Ausgabe des Hamburger Abendblatt wissen. Schwerpunkt solle der Kampf für eine bessere und gerechtere Familienpolitik sein, so Nockemann, der in den nächsten Tagen aus der Union austreten will. „Was die CDU in Hamburg den Familien zumutet, ist eine Katastrophe.“

Selbstverständlich solle die Innere Sicherheit einen weiteren Schwerpunkt der neuen Partei sein, kündigte der 47-Jährige an. Die CDU habe „bei der Polizei wieder Stellen gestrichen, und Innensenator Udo Nagel hat bisher nicht einen gewaltbereiten Islamisten abgeschoben“. Eine Zusammenarbeit mit dem früheren Parteigründer Ronald Schill schloss er aus.

Nockemann war bei der Wahl 2004 als Spitzenkandidat der Schill-freien Schill-Partei mit 0,4 Prozent grandios gescheitert. Danach war er monatelang gut besoldeter Spaziergänger, bis der Senat für den Leitenden Regierungsdirektor mit Weiterbeschäftigungsanspruch einen freien Posten fand: In der Schulbehörde ist er seit Ende vorigen Jahres zuständig für Schulbauten. SMV

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