Neues ARD-Format vor der „Tagesschau“: Lieber Sprüche
Statt eine Sendung über das Klima, startet die ARD das Format „Sprüche um acht“, in dem Redewendungen erklärt werden.
Sind Sie auch schon so aufgeregt? Am Freitag startet das TV-Ereignis des Jahres! Damit ist übrigens nicht die Fußball-EM gemeint, obwohl es schon etwas damit zu tun hat. Es geht um „Sprüche vor acht“, das neue ARD-Format freitags kurz vor der „Tagesschau“. Es ersetzt hier für die EM-Wochen die „Sportschau vor Acht“. Als Entspannungsmaßnahme und Hirnerfrischung bei drohendem Fußball-Overkill.
Den Anfang macht diesen Freitag die Redewendung „Jemandem aufs Dach steigen“. Irre spannend. Warum haben sie nicht mit „Ein buschiger Schwanz allein reicht nicht, man muss auch ein Fuchs sein“ angefangen? So schießt sich die ARD mal wieder ’nen Bock.
Denn da gibt es die Initiative „Klima vor acht“, die ihren Rundfunkbeitrag wörtlich nimmt. Sie will zur Verbesserung des Programms beitragen. „Klima vor acht“ hat vorgeschlagen, dass die ARD diese fünf „Sportschau“-Minuten fürs Klimabewusstsein hergibt. Doch daraus wird nichts.
„Die ARD tut sich wohl schwer damit, dass plötzlich frische Ideen an sie herangetragen werden“, meint die Mitbewohnerin. „Da gab es ja keinen Aushang am Schwarzen Brett: Programmplatz zu vergeben.“ Und weil es bestimmt auch keine Dienstanweisung gibt, wie hier zu verfahren ist, wirkt die ARD völlig überfordert.
RTL schlägt zu
Jetzt wüssten wir schon gern, wer das in der ARD eigentlich verbockt hat. Immerhin gab es mittlerweile ein Gespräch der „Klima vor acht“-Initiative mit der neuen ARD-Programmdirektion. Trotz der Public-Value-Aktion „Wir sind deins“ anscheinend ohne wirkliches Ergebnis. Dann hätte ja auch Volker Herres ARD-Programmdirektor bleiben können.
Wenn sich zwei streiten, freut sich bekanntlich der Dritte. RTL, der alte Fuchs, kündigte prompt an, anstelle der ARD „Klima vor acht“ ins Programm zu nehmen. Auch direkt vor den Hauptnachrichten. Frontmensch wird übrigens Ex-Mr. „Tagesschau“ Jan Hofer. Zu diesem Klimawandel passt die aktuelle Meldung, dass auch Pinar Atalay im August von den „Tagesthemen“ zu RTL wechselt.
Das ZDF ist bei all dem wieder aus dem Schneider. Da laufen die Hauptnachrichten ja schon um sieben. ZDF-Intendant Thomas Bellut würde aber auch kein Klima vor sieben machen. „Klima ist wichtig, aber danach kommt das nächste Thema“, so Bellut. Und deswegen sei es falsch, „so etwas vorzugeben, denn damit macht man Politik“.
Durchs Nichtmachen aber auch! Von wegen Ende gut, alles gut, das klingt eher nach Angst vor der eigenen Courage. Aber das ist auch wieder nur so’n blöder Spruch. Die Mitbewohnerin hat derweil schon mal was vorbereitet. Ein Exposé fürs ARD-Format „Weltuntergang nach acht“.
Leser*innenkommentare
17900 (Profil gelöscht)
Gast
Was für ein Schwachsinn!
Es gab mal eine sehr gute Sendung, die 3Satbörse bis 2011.
Da konnte man wirklich was mit anfangen.
Wurde abgeschafft.
Börse vor 8 ist völliger Unsinn, weil nur Wischiwaschi.
92293 (Profil gelöscht)
Gast
Jan hofer weißt auf Klimafragen hin, das ist das dicke geschmäckle an sich. Einer der zeitlebens immer darauf geachtet hat das Status Quo bleiben sollte und dass man nicht vorschnell etwas ansprechen dürfe was ein paar Gruppierungen denken bzw. erkennen als nachteilige Veränderung. Nun ja er hatte auch so seine Mühen als die ältere Riege der Tagesschau aufhören mußte
Christian Lange
Ich vermisse "Der 7. Sinn"!
Hinweis für die Jüngeren unter uns: Das ist "die Mutter aller Verkehrserziehungssendungen", leider 2005 eingestellt.
Ich wäre auch bereit bei der Wiederbelebung mitzuarbeiten!
"Klima vor Acht" ist ja eher ein Thema für die Jüngeren. - So, und ich muss jetzt weiter den Keller trocknen. War beim letzten Starkregen vollgelaufen ...
17900 (Profil gelöscht)
Gast
@Christian Lange Dü dü do, düdüdudu do di di do!
Der siebte Sinn! Yeah!
Am Schlagzeug, Udo Lindenberg - ach nee, das war ja der Tatort.