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Hamburg vor Bremen – hinter Berlin

Die Stadtstaaten Bremen und Hamburg liegen in der Pisa-Tabelle ganz hinten

Beim Vergleich der Pisa-Ergebnisse liegen die Stadtstaaten Hamburg und Bremen ganz unten – auf dem Niveau von Ländern wie Griechenland oder Portugal: Bei den mathematischen Kompetenzen ihrer 15-Jährigen haben die beiden Stadtstaaten 481 beziehungsweise 471 Punkte erreicht. Im bundesdeutschen Vergleich sind das die letzten Plätze, der Durchschnitt liegt liegt bei 503 Punkten. Begründet wird dieser Abstand mit der Sozialstruktur in Stadtstaaten, die einen Vergleich mit Flächenländern verbietet. Allerdings liegt Berlin, dritter Stadtstaat im Bunde, immerhin bei 488 Punkten.

Bei der Lesekompetenz bestätigt sich das Bild: Bremen liegt mit 467 Punkten ganz hinten, Hamburg hat 478 erreicht, Berlin 481. Der Durchschnitt wäre 491 gewesen. Ebenso bei der „naturwissenschaftlichen Kompetenz“: Bremen hat 477, Hamburg 487, Berlin 493 Punkte.

Die Bildungs-Statistiker haben versucht, die „Sozialindikatoren“ aus diesen Daten herauszufiltern. Die Matheleistungen von Jugendlichen, die im Ausland geboren oder Kinder von Zuwanderen sind, liegen deutlich unter dem Durchschnitt. Jugendliche ohne Migrationshintergrund liegen entsprechend über dem Durchschnittswert.

Nach den Daten der Pisa-Studie haben die Sozialindikatoren für die Bewertung der drei Stadtstaaten einen unterschiedlichen Einfluss: Während Bremen eine Korrektur von acht Punkten erfahren müsste, Hamburg sieben Punkte gewinnen würde, würde Berlin – wie vor allem die neuen Bundesländer – in einer korrigierten Tabelle verlieren, wenn auch nur einen Punkt. In einer nach Sozialindikatoren korrigierten Tabelle würde Thüringen sogar neun Punkte verlieren – läge damit aber immer noch weit vor den Stadtstaaten. In den nächsten Monaten soll die Bedeutung der Sozialindikatoren noch genauer analysiert und ausgewertet werden. kawe

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