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RKI erklärt Polen zum Hochinzidenzgebiet

Die Einreise aus Polen ist ab Sonntag nur noch mit einem negativem Coronatest möglich

Aus Warschau Gabriele Lesser

In Polen steigt die Zahl der Corona-­Infektionen dramatisch an, zuletzt auf 21.849 innerhalb eines Tages. Das ist die zweithöchste Zahl seit März 2020. Ambulanzen fahren oft von einem Spital zum nächsten auf der Suche nach einem freien Bett. Am schlimmsten betroffen ist die Region Masowien mit der Hauptstadt Warschau. Dort wurde im Nationalstadion ein Notspital eingerichtet. Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin stufte Polen vom Risiko- zum Hochinzidenzgebiet hoch. Die wöchentliche Inzidenz, die Polen nicht ermittelt, wird auf 300 geschätzt. Bei der Einreise nach Deutschland müssen Polen jetzt einen negativen Covid-19-Test vorweisen. Für PendlerInnen gelten Ausnahmen.

Ursache für die Eskalation ist die britische Virus-Variante. Als andere Staaten zu Weihnachten die Grenzen für Reisende aus Großbritannien dicht machten oder noch im Ankunftsflughafen Massentests durchführten, ließ Warschau polnische HeimkehrerInnen aus Großbritannien einfach ins Land. Bis zu 200 Flieger kamen pro Tag aus Großbritannien.

Heute macht die britische Mutante in Polen bis 80 Prozent aller Covidfälle aus. Mit einem neuen landesweiten Lockdown will die Regierung die Lage in den Griff bekommen. Doch wird der Protest wegen ausbleibender Hilfen lauter.

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