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Kinder fragen, die taz antwortetWarum gibt es die Krankheit Krebs?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine davon. Diese Frage kommt von Elsa, 11.

Visualisierung einer mutierenden Krebszelle Foto: imago

Genau wie Elsa fragen sich auch viele Erwachsene, warum es Krebs gibt und wie er entsteht. Obwohl sie schon seit Jahren daran forschen, können sie das nicht eindeutig beantworten. Auch nicht, seit wann es die Krankheit gibt. Sie vermuten, dass sie schon vor Hunderten Millionen von Jahren auftrat. Unvorstellbar lange also. Es bekommen nicht nur Menschen Krebs, sondern auch Miesmuscheln. Oder tasmanische Teufel. Oder Blauwale. Sogar Pflanzen können Krebs haben.

Wieso es Krebs gibt, ist auch deswegen nicht so leicht zu beantworten, weil Krebs nicht eine Krankheit ist, sondern ganz viele. Anruf bei Angelika Eggert, der Direktorin der Klinik für pädiatrische Onkologie an der Charité Berlin, also einer Fachfrau für Krebs bei Kindern. Sie erklärt: „Wir sagen zwar Krebs, aber das ist so, wie wenn wir sagen: Es gibt Blumen. Aber Rosen und Nelken sehen ganz unterschiedlich aus. Sie haben verschiedene Formen.“

Der Körper kann also auf viele verschiedene Arten an Krebs erkranken. Aber was passiert dann?

„In den Zellen, die in unserem Körper kleine Einheiten bilden, läuft etwas an der Programmierung schief. So wie bei einem Computer, der plötzlich nicht mehr funktioniert, wie man das gewohnt ist“, sagt Angelika Eggert. Normalerweise können die Zellen im Körper kontrollieren, wie schnell sie wachsen.

Krebs führt dazu, dass die Zellen gar nicht mehr kontrollieren können, was sie machen. Sie wachsen dann nicht mehr so, wie sie sollten. Diese Fehlprogrammierung kann an ganz vielen Orten im Körper auftreten. Es ist auch nicht immer der gleiche Fehler. Das ist bei jedem Menschen, der an Krebs erkrankt, unterschiedlich. Deswegen ist auch die Behandlung so schwierig.

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Leider bekommen auch Kinder Krebs. Das ist aber zum Glück selten, und wenn, dann kann man das heute sehr gut behandeln. In Deutschland werden zum Beispiel 82 Prozent der Kinder wieder ganz gesund. Es ist aber wichtig zu wissen, dass kein Kind etwas falsch gemacht hat, das an Krebs erkrankt. Man ist auch nicht ansteckend. Aus irgendeinem Grund, den die Forschung noch nicht kennt, passiert die Krankheit spontan irgendwo im Körper.

Sowieso spielt der Zufall eine große Rolle bei Krebs. Oder etwas, das wir nicht kennen. Man kann oft nicht erklären, wieso ein Mensch erkrankt und ein anderer nicht. Und damit gibt es nur eine sichere Antwort auf die Frage, warum es Krebs gibt: Wir wissen es nicht genau.

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2 Kommentare

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  • Krebszellen sind wie Kleinkriminelle. So lange sie einzeln handeln wie Taschendiebe, gibt es keinen großen Schaden. Sollten sie sich aber organisieren, dann fangen die Probleme an. ;)

  • Weil die Natur nicht perfekt ist. Der Mensch, seine Zellen und die Genetik als Teil der Natur ebenso nicht. Die Vorstellung, dass irgendetwas perfekt wäre ist ein ideal - fern ab der Reallität und doch ist die Richtung anstrebenswert.



    Nichtmal ein Computer ist perfekt. Auch Computer machen Fehler, auf Grund von falschen Informationen und Verarbeitungsprozessen, aber auch einfach mal so. Wie oft ist euer PC oder Smart Phone schon scheinbar grundlos abgestürzt ?



    Die Zellen von Lebewesen streben auch einen geradezu perfekten Zustand an, scheitern aber früher oder später daran. Und werden dann so oder so vom Tod getilgt und früher oder später in neues Leben überführt. Die Frage nach Krebs liegt genau innerhalb dieses Prozesses. Wer kontrolliert ob alles perfekt läuft ?



    Nichts allein, da gibt es viele gesundheitliche Faktoren, und manchmal läuft es völlig unkontrolliert aus dem Ruder. Ein Glück gibt es die Wissenschaft, die dieses versucht zu erforschen. Die Medizin welche auf bekanntgewordene Probleme eine materielle Antwort (manchmal ebend sehr unspezifisch und oder harte) bieten will. Und Ärzte, die dieses beim Einzelnen Menschen versuchen zu überprüfen und passend einzustellen.



    PS: Einfache Fragen zu schwierigen Themen, sollten nicht zu simpel beantwortet werden. Philosophische Praxis bietet dabei gute Möglichkeiten, ohne zuviel Detail (das wir wissen oder nicht kennen) Antworten ganzheitlich zu geben. Kinder fragen noch oft genug und ohne voreingenommen zu sein. Leider verlernen das Erwachsene allzuoft, Dinge zu hinterfragen, die sie meinen allzugut zu kennen oder nie begreifen können. Also Kinders, immer weiter so!