produkttest: Ganz schön panne!
Ich bin eine BER-Geschädigte: Weil der neue Berliner Flughafen zum Baudesaster wurde, musste ich, in der Tegel-Einflugschneise lebend, viele Jahre länger Fluglärm ertragen. Zur Erinnerung daran hat ein Kollege mir das „BER Pannen Quartett“ geschenkt.
Selbst wenn niemand mitspielt, macht es Spaß, auch wenn das Lachen im Hals stecken bleibt. So kann man würgend kichern über Peanuts und echte Brocken. Darüber, dass die Landebahn falsch vermessen wird (nautische Meilen sind keine Kilometer), dass Grundwasser in Kabelschächte fließt oder dass an Lichtschaltern gespart wird. Das kostet zwar, hat aber noch den Nimbus von Kabarett. Überhaupt nicht zum Lachen dagegen sind so innovative Ideen wie jene, dass Rauch nach unten ziehen soll und Türen nicht dazu da sind, sich zu öffnen.
Das Quartett wurde zwar schon 2014 von der damals 22-jährigen Studentin Julia Fuchs erfunden. Aber in Gedenken an die Oberbauherren Wowereit (der Joker, der die Baukosten verdoppelt) und Platzeck kann man sich damit noch lange in Schockstarre spielen.
Waltraud Schwab
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