: Die Liebe zur taz
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die einen können keinen Tag ohne, andere führen lieber eine stabile Wochenendbeziehung. Für manche ist die taz nur eine unter vielen, und selbstverständlich gibt es viele, die sich mindestens jeden zweiten Tag über sie ärgern. Für die, die „ihre“ taz schon seit Jahrzehnten lesen, ist sie trotzdem – oder gerade deshalb? – eine Lebensbegleiterin geworden.
Weil die taz für so viele nie nur eine Zeitung war, sondern immer auch eine Art gedruckte Beziehung, kann sie überhaupt seit mehr als 40 Jahren eine Zeitung sein. Die bereitwillige Unterstützung der Leser:innen gehört genauso zur Geschichte der taz wie die Liste der guten Autor:innen, wichtigen Recherchen, tollen Überschriften, gewonnenen Erkenntnisse. Vom Politischen Preis bis zur taz Genossenschaft, vom Marathon-Fonds für ältere taz-Mitarbeitende bis zur taz Panter Stiftung und ihrer Nachwuchsförderung: Oft ging und geht es darum, der taz-Idee eine stabile Zukunft zu ermöglichen und die Generationen in ihrem Engagement für die taz zu verbinden.
Wir haben bei unseren Projekten oft damit Erfolg gehabt, Beziehungen untereinander zu bilden und Menschen miteinander zu verbinden: Besserverdienende zahlen mehr für ihr Abo, damit andere sich die taz auch leisten können. Stille Gesellschafter:innen investierten in das taz-Haus, damit die taz-Mitarbeiter:innen sich darauf konzentrieren können, guten, unabhängigen Journalismus zu machen. Auch die Workshops der taz Panter Stiftung für Nachwuchsjournalist:innen folgen dem Gedanken eines Generationenvertrags: Erfahrene taz-Redakteur:innen unterrichten junge Menschen, die sich für den taz-Journalismus interessieren.
Was uns selbst erstaunt (und natürlich gefreut!) hat: Gerade in diesem schweren Jahr, das für viele existenzielle Herausforderungen bereithielt, haben wir besonders viel Zuwendung erfahren: Mehr Abos, mehr taz-zahl-ich-Unterstützer:innen, mehr neue Genossenschaftsmitglieder, mehr Spenden, mehr Solidarität denn je. Einmal mehr zeigte sich, wie sehr die taz für ihre Leser:innen ein Projekt ist, an dem ihr Herz hängt.
In den letzten Jahren ist noch etwas hinzugekommen. Wie viele andere Unternehmen, deren wirtschaftliche Basis auf Beteiligungskonzepten beruht, werden auch wir inzwischen oft danach gefragt, ob man der taz auch etwas vererben kann. Ehrlich gesagt mussten wir uns erst ein wenig an diesen Gedanken gewöhnen, aber natürlich ist es sinnvoll darüber nachzudenken, wie unsere Unterstützer:innen ihr oft langjähriges Engagement für die taz über das eigene Leben hinaus nachhaltig machen können. In den nächsten Monaten sprechen wir deshalb unsere Leser:innen an, schon zu Lebzeiten ihre Genossenschaftsanteile der taz zu überlassen oder sogar einen Teil ihres Vermögens der taz oder der taz Panter Stiftung zu vermachen.
Über die feinen, aber wichtigen Unterschiede zwischen „überlassen“, „begünstigen“ und „vermachen“ informiert unsere Erbenbroschüre. Über die Ziele der Genossenschaft und der Panter Stiftung gibt jederzeit unsere Website www.taz.de aktuell Auskunft. Für ein Gespräch stehe ich jederzeit zur Verfügung. Was Ihr ganz persönliches Geheimnis bleiben wird, ist freilich die Frage, wie Sie eigentlich zur taz stehen: Ist sie eine kleine Zeitung oder Ihre große Liebe?
Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr
Ihre
Konny Gellenbecktaz Genossenschaft/taz Panter Stiftung
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