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Vermögensteuer

Italien besteuert teure Autos, Frankreich und Spanien wollen Abgaben auf hohe Vermögen

VON RUDOLF BALMER (PARIS), MICHAEL BRAUN (ROM), REINER WANDLER (MADRID) UND JANNIS PAPADIMITRIOU (ATHEN)

In Frankreich soll die Besteuerung der hohen Vermögen 4,7 Milliarden Euro bringen. Dies sind 2,3 Milliarden mehr als zu Zeiten von Sarkozy – durch eine Sonderregel. Momentan fällt die Vermögensteuer ab 1,3 Millionen Euro an. Die Linksregierung will diese Grenze künftig auf 790.000 Euro senken. Auch die Schwelle für Erbschaften und Schenkungen wird künftig gesenkt – von 159.000 auf 100.000 Euro. Außerdem müssen Banken und Erdölkonzerne eine zusätzliche Abgabe zahlen, was 500 Millionen Euro bringen soll.

In Spanien wurde die Vermögensteuer 2007 abgeschafft – und für 2012 wieder eingeführt. Sie gilt ab einer Grenze von 700.000 Euro. Weitere 300.000 sind steuerfrei, wenn es sich um eine Eigentumswohnung handelt. Die Steuer beträgt 0,2 bis 2,5 Prozent. Die Einnahmen: weniger als eine Milliarde Euro.

Abgesehen von der Grundsteuer (siehe Text nebenan) gibt es in Italien keine Vermögensteuer. Die Regierung Monti griff zu einigen symbolischen Maßnahmen, um Luxusgüter zu besteuern. So wird seit 2012 eine Abgabe auf Yachten über 10 Meter erhoben. Sie beträgt jährlich mindestens 400 Euro, kann aber auch 25.000 Euro betragen (bei über 64 Meter Länge). Eine Luxussteuer gibt es auch für Autos. Hinzu kommen Abgaben auf Wertpapierdepots. Diese drei Maßnahmen bringen etwa zwei Milliarden Euro jährlich.

In Griechenland ist es wie in Italien: Vor allem Immobilien werden besteuert.

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