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Warten auf den Dreier

SAARLAND Am kommenden Freitag besprechen Linke, Grüne und SPD die wirklich wichtigen Themen

SAARLOUIS taz | Sie bettelten und sie flehten ihn an. Doch Hubert Ulrich, Parteichef der saarländischen Grünen, tat seinen Parteifreunden in Berlin nicht den erwünschten Gefallen. Er solle noch vor der Bundestagswahl ein eindeutiges Signal aussenden, dass es im Saarland in Richtung Rot-Rot-Grün gehe, wünschte der Bundesvorstand der Grünen.

Ulrich tat das Gegenteil. „Alles ist weiter offen“, konstatierte der 51 Jahre alte Landesparteichef und Leiter der Verhandlungsdelegation der saarländischen Grünen auch noch nach dem sechsten Sondierungsgespräch.

Jamaika bleibt also nach wie vor eine Option für die Grünen an der Saar, deren Wählerschaft laut einer Umfrage gespalten ist. Die eine Hälfte votiert für ein Linksbündnis mit SPD und Linken, die andere für eine Koalition mit CDU und FDP. Zweimal schon trafen sich der noch amtierende Ministerpräsident Peter Müller und die Führungsspitze der CDU Saar mit den Grünen zu Gesprächen; einmal „sondierten“ sich FDP und Grüne wechselseitig. Zweimal haben sich die Grünen auch schon mit der SPD getroffen. Und sowohl Ulrich als auch SPD-Chef Heiko Maas sprachen danach von „großen programmatischen Übereinstimmungen“ und einem „harmonischen Verhandlungsklima“. Nach dem ersten Sondierungsgespräch zwischen Grünen und Linken am vergangenen Mittwoch erklärten Ulrich und Linksparteichef Oskar Lafontaine, man sei sich in strittigen Sachfragen wie etwa dem Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau näher gekommen.

Allerdings: Über die Vorwürfe der Grünen, wonach drei der elf neuen Landtagsabgeordneten – alles Ex-Grüne – der Linken „fremdgesteuert“ seien (die taz berichtete), wurde in Beaumarais bei Saarlouis nicht gesprochen. Und auch auf einem zweiten bilateralen Treffen am kommenden Mittwoch bleiben „Personalfragen zunächst noch ausgeklammert“, so Ulrich.

Wohl bis zu einem linken Dreiergipfel am Freitag danach. Auf dem wird Heiko Maas (SPD) dann Mediator zwischen Grünen und Linken und Moderator gleichzeitig sein müssen. Schließlich will er sich noch vor Weihnachten der Wahl zum Ministerpräsidenten und Chef einer rot-rot-grünen Landesregierung stellen. KPK

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