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Landung am neuen AirportDas alte BER-Pannen-Feeling

Der neue Flughafen hat geöffnet, doch noch funktioniert nicht alles. Und drinnen finden sich seltsame Retro-Gegenstände.

Kann schon mal dauern, bis so eine Passagierbrücke bereit ist Foto: Michael Brake

Z iemlich genau eine Woche nach der Eröffnung des Flughafens BER lande ich dort tatsächlich auch schon, in einer wolkenlosen Nacht. Unter uns blinken rot Brandenburger Windradparks, am Horizont der Fernsehturm und wir setzen butterweich in einem Meer aus blauen Punkten auf.

Dank Rückenwind sind wir knapp eine halbe Stunde zu früh. Die ersten Passagiere stehen wie immer, bevor das Flugzeug anhält, aber das bringt wie immer nix, und diesmal sogar doppelt: Wir können nicht raus. Die Passagierbrücke fehle noch, sei aber angefragt, teilt die Flugbegleiterin mit. Ich biete meiner Sitznachbarin ihren Platz, auf dem jetzt meine Tasche liegt, wieder an. Sie meint, sie kann gut etwas stehen.

Zehn Minuten später bittet ein anderer Flugbegleiter um etwas Geduld, ein „technisch qualifizierter Mitarbeiter“ wäre sicherlich jeden Moment da, man könne da gerade auch nix tun. Meine Sitznachbarin setzt sich wieder hin. Da ist es wieder, das alte Pannen-BER-Feeling! Lustig.

Am Ende dauert es vier Durchsagen und fast eine halbe Stunde, dann dürfen wir endich ins Gebäude. Das ist groß, sehr groß. Ein echter Flughafen! Mit einheitlicher Möblierung! In Berlin! Ich freue mich über die weinrot-dunkelholzfarbene Einrichtung, lasse mich von den Laufbändern (es gibt Laufbänder!) transportieren, um alles auf mich wirken zu lassen, und beschließe, dass ich bei meiner nächsten Flugreise auch wieder von hier fliegen werde.

Auf einer der Toiletten dann eine Irritation: Dort hängt einer dieser metallenen Automaten für Kondome und Travelpussys für schmierige Geschäftsreisende, die es auch auf jedem Autobahnraststättenmännerklo gibt. Ich hatte die immer für ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert gehalten, das nur niemand abmontiert. Nun weiß ich es besser.

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Michael Brake
wochentaz
Jahrgang 1980, lebt in Berlin und ist Redakteur der Wochentaz und dort vor allem für die Genussseite zuständig. Schreibt Kolumnen, Rezensionen und Alltagsbeobachtungen im Feld zwischen Popkultur, Trends, Internet, Berlin, Sport, Essen und Tieren.
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8 Kommentare

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  • Kommentar entfernt. Bitte begründen Sie Ihre Kritik.

  • Ob es hilft, wenn Michael Brake sich bei seinen Alltagsbeobachtungen mal auf das Klima und seine heftigen Folgen konzentrierte?

  • KEIN Kondomautomat wär doch die größere Panne.



    Ich warte noch auf die große Glasscheibe, die in den nächsten Wochen aus der Fassade fällt.

  • Dit muß hier rinn!

    So ville Posie:

    ..lande ich dort tatsächlich auch schon, in einer wolkenlosen Nacht. Unter uns blinken rot Brandenburger Windradparks, am Horizont der Fernsehturm und wir setzen butterweich in einem Meer aus blauen Punkten auf....

    Schluchz! Schneuz! Braaandenburg...!

    Ick dachte schonn, jetzt jeht det wieder los.



    Abba nein, es steckt Zuneigung zum BER inne Text!

    ..Sie meint, sie kann gut etwas stehen...



    Hier muß noch etwas am Flugcharm jearbeitet werden ansonsten, jeht, wird schonn!

    Manne , da fällt mir doch der Automat ein!

    • @Ringelnatz1:

      Ja wie? Op jot kölsch - 🥳 -

      “Und wat is mit die Winterreifen?“



      Normal.

      • @Lowandorder:

        Das sind andere Gummies

  • Oder einfach mal wieder Bahn fahren?

    • @Toto Barig:

      Die Idee ist gut.

      Aber da höre ich schon wieder die Maschinenstimme durch über die kahlen Betonbahnsteige brüllen



      "ICE 2342 nach Bottrop, ..heute vermutlich 666 Minuten später..."

      Ja, passiert nicht immer. Aber immer noch zu häufig.