5 dinge, die wir diese woche gelernt haben
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1 Corona trifft Frauen besonders hart

Laut einer Studie der UN sind Frauen von der Coronakrise besonders betroffen. Da sie den überwiegenden Anteil der Pflege- und Sorgearbeit ausüben, sowohl in Krankenhäusern als auch zu Hause, sind Frauen einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Überlastete Gesundheitssysteme können zudem zu einer höheren Mütter- und Kindersterblichkeit führen, wie sich bereits andeutete. Auch gibt es mehr häusliche Gewalt.

2 Corona aktiviert alte Rollenmuster

Die Vodafone-Siftung will Bildung neu denken. Gemeint ist: mehr Digitalisierung in der Schule. Jetzt allerdings haben sie auch eine Befragung gemacht zu Home­schooling. Ihr Ergebnis: „Frauen übernehmen in der Krisenzeit den Großteil der Betreuung schulpflichtiger Kinder – und das unabhängig von ihrem eigenen oder dem Beschäftigungsverhältnis ihres Partners.“ Es ist also erneut erwiesen: Corona wirkt antiemanzipatorisch und lässt alte Rollenmuster aufleben.

3 Das Saarland blamiert sich dankend

So eine Landesregierung will auch mal anerkennen, was Pflegende in der Coronakrise leisten. Deshalb bekamen Mitarbeitende der Intensivstation der SHG-Kliniken Völklingen jetzt Dankeschöntüten. Drei Stück für 40 MitarbeiterInnen. Drin waren ein Lyoner-Aufstrich und ein vegetarischer. „Die Mitarbeiter/innen können sich nun wahrlich den Magen vollschlagen“, kommentiert das Michael Quetting von Verdi.

4 Petermännchen sind nicht nett

Wer kein Problem mit Wespen hat, hat vielleicht eines mit Petermännchen. Der Fisch dieses Namens vergräbt sich im Sand, um zu laichen. Das an sich wäre kein Problem, hätte er keine giftigen Stacheln. Beim Strandspaziergang barfuß seien dieses Jahr an der Nordsee mehr Leute vom Fisch gestochen worden als je zuvor. Woran es liegt? Unklar.

5 Naziarchitektur ist wieder salonfähig

Auf www.immobilienscout24.de wird ein 1905 erbautes „Traumhaftes Art Deco Bürohaus“ in Berlin so beworben: „Dieses große Haus strahlt Repräsentation und Selbstbewusstsein aus. Mit seinen schlanken geraden hohen Pfeilern, den hohen Fenstern und der klaren Symmetrie erinnert dieses Haus durchaus an die Bauten des Nationalsozialismus, der Architektur mit dem Chefarchitekten Albert Speer, die freilich ohnehin viel besser sind als ihr Ruf.“ Voilà: Die Umdeutung des Nationalsozialismus in etwas Positives ist voll im Gang und sickert geschichtsvergessen in den Mainstream. Die Miete: 15.000 Euro im Monat.

Christina Focken

Waltraud Schwab