piwik no script img

Superlativ-Treppe freigelegt

Bei Grabungen rund um die Nikolaikirche haben Archäolog*innen die älteste Hafentreppe der Stadt entdeckt

In der Innenstadt haben Archäolog*innen die älteste Hafentreppe der Stadt freigelegt. Sie führte im Mittelalter von der Neustadt rund um die St.-Nikolai-Kirche zum Hafen, der damals noch an der Alster lag. Weitere Funde geben Aufschluss über das mittelalterliche Leben in der Neustadt.

Der mittelalterliche Kern Hamburgs sei nach dem Großen Brand 1842 „vollständig wegradiert“ worden, sagte Landesarchäologe Rainer-Maria Weiss am Dienstag bei der Präsentation. Ende September wird die Hafentreppe wieder zugeschüttet.

Der älteste Teil Hamburgs befindet sich in der Nähe der Hauptkirche St. Petri rund um die ehemalige Hammaburg. Weil die Altstadt zu klein wurde, gründeten die Hamburger 1021 die „Neue Burg“ auf der anderen Seite der Alster, dem heutigen Nikolaifleet. Dort wurde später die St.-Nikolai-Kirche für rund 300 Gläubige gebaut.

Der Abriss der alten Nikolai-Kirche nach 1842 wurde seinerzeit gut dokumentiert, sodass bei Grabungen 2006 und 2014 die Fundamente freigelegt werden konnten. Bei der jüngsten Grabung konnte Kay-Peter Suchowa, Grabungsleiter am Archäologischen Museum, östlich der Kirche auch die Hafentreppe freilegen. Sie führte vom ehemaligen Wall der Neustadt zu den Schiffen. Wie breit die Treppenstufen waren, lasse sich aber nicht rekonstruieren, so Suchowa, weil sie teilweise außerhalb der Baugrube liegen. Neben der Treppe könnte sich eine breitere Twiete für den Warentransport befunden haben. (epd)

Ausstellung über die aktuelle Grabung im Kellergewölbe unter dem heutigen Mahnmal St. Nikolai: bis zum 22. 11.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen