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Verdrängung in BerlinPizza gegen Gentrifizierung

Die Kreuzberger Pizzeria De Noantri soll Ende Juli ausziehen, die Nachmieter stehen schon fest. Doch Nachbarn und Stadtteilinitiativen kämpfen noch.

Nachbarschaft geht durch den Magen Foto: dpa

„Unsere Ecke – nostro Kiez“ lautet die Parole, mit der AnwohnerInnen im Wrangelkiez für den Erhalt der Pizzeria De Noantri in der Görlitzer Straße 63 kämpfen. Bis zum 31. Juli sollen die bisherigen BetreiberIinnen ihre Räumlichkeiten verlassen. NachmieterInnen haben sich vorgestellt und wollen das Inventar übernehmen.

Doch viele NachbarInnen sind damit nicht einverstanden. „De Noantri muss bleiben“, heißt es auf ihrer Facebookseite, in der sich 341 Mitglieder angemeldet haben. In sehr persönlich gehaltenen Schreiben fordern sie die Eigentümerin Lavdije Thaqi auf, den Vertrag mit der Pizzeria zu verlängern.

„Finden Sie einen Kompromiss, der ihr Gesicht wahrt und der Pizzeria eine Fortdauer zu leistbaren Konditionen sichert“, appellieren die NachbarInnen an die Eigentümerin der Thaqi Immobilien. Auch die Bundestagsabgeordneten Canan Bayram (Grüne), Cansel Kiziltepe (SPD) und Pascal Meiser (Die Linke) haben sich bei Thaqi für den Verbleib der Pizzeria eingesetzt.

Doch die letzten Verhandlungen mit der Eigentümerin sind gescheitert und haben eher zu einer Verhärtung der Fronten geführt, berichtet ein beteiligter Nachbar. Deshalb rufen für den 13. Juli ab 18 Uhr die Kreuzberger Stadtteilinitiativen Bizim Kiez und GloReiche Nachbarschaft gemeinsam mit der Facebookgruppe zu einer Kundgebung vor der Pizzeria in der Görlitzer Straße 63 auf.

De Noantri ist eher ein Nachbarschaftstreffpunkt als eine Pizzeria

Markus Kammermeier von Bizim Kiez

„De Noantri ist eher ein Nachbarschaftstreffpunkt als eine Pizzeria“, begründet Markus Kammermeier von Bizim Kiez gegenüber der taz das große Engagement für ein Restaurant. Er betont, dass sich die PizzeriabetreiberInnen auch gegenüber Wohnungslosen immer solidarisch verhalten hätten.

Einige NachbarInnen denken an eine Selbstverpflichtung nach, Läden und Restaurants zu boykottieren, die nach einer Vertreibung der Pizzeria dort einziehen.

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6 Kommentare

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  • Vor ein paar Jahren war diese Pizzeria noch selbst Symbol der Gentrifizierung. Nun frißt die Gentrifizierung ihre Kinder.

    Es stimmt aber, daß es sich eher um einen Nachbarschaftstreffpunkt als eine Pizzeria handelt. Service und Qualität der Speisen sind so lala.

    Jedenfalls sollten Gewerbemieten von 40 Euro (so wird gemunkelt) generell als Wucher und Straftatbestand gelten, Frau Thaqi ggf. in den Bau wandern.

  • Es ist traurig mit an zu sehen, dass Honnecker doch recht hatte, über das, was er über das Wolfsgesetzt des Kapitalismus sagte , "der einen Menschen gegen den anderen hetzt, und Geld zum Maßstab aller Dinge macht".

    Das Wrangel-Kiez wird zur Ballermann-Meile - unbewohnbar... solange der Euro rollt.

  • Ein Gentrifizier, der seine Gentrifizierung beklagt. Sehr witzig!



    Aufgrund dieses beknackten Ladens bin ich in 2011 selbst aus der Görlitzer 63/ Lübbener 30 ausgezogen.

    • @Stadtbeobachter:

      danke, das hab ich mir fast gedacht, 10 jähre ist nicht sehr lange...aber gute pizza muss sie haben bei so viele Unterstutzern

    • @Stadtbeobachter:

      Das ist eine Lüge! Das De Noantri ist kein Gentrifizierer. Diese unwahre Behauptung kommt bestimmt von Investorenseite. Der Laden in der Lübbener 30 war von Aydin angemietet. Das Geschäft, in das die Pizzeria eingezogen ist stand leer. Die Betreiber mussten 15000€ bezahlen, da bis dato jeder Mieter pleite gegangen ist.

    • @Stadtbeobachter:

      @stadtbeobachter



      Sie haben keine Ahnung wovon sie sprechen.



      Weggezogen wegen der besten Pizza in 36?



      Wegen einem Laden, der die nicht-Wohlhabenden immer mit gratis-Essen unterstützte?



      Wissen Sie dass die Inhaber dieses Ladens den nicht von Papa vererbten, sondern fast alle erst die Knochen-Arbeit eines Pizziolos bei Casolare gerlernt haben?



      Zusammen schwitzend haben sie sich zusammengetan und diesen Laden geöffnet?



      Wenn Sie das alles doch so schlimm finden: gottseidank sind Sie aus dem Kiez weggezogen!