piwik no script img

Bahnhof Altona aufs Gleis gesetzt

Die Stadt, die Bahn und der Verkehrsclub Deutschland haben sich auf einen Vergleich geeinigt

Die Einigung zur Verlegung des Bahnhofs Altona liegt jetzt dem Hamburgischen Oberverwaltungsgericht (OVG) vor. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD Nord e. V.), die Stadt Hamburg und die Deutsche Bahn haben ihre im Februar erzielte Verständigung beim OVG in Form eines gerichtlichen Vergleichs eingereicht, wie die drei Parteien in einer gemeinsamen Pressemitteilung am Montag mitteilten.

Ein unabhängiges Ingenieurbüro habe gutachterlich bestätigt, dass der neue Bahnhof am Diebsteich die von den „Konsens­partnern“ geforderten bis zu 31 Züge pro Stunde bewältigen könne. Zuvor waren nur 25 Züge vorgesehen. Das externe Testat sei eine Voraussetzung für die Rücknahme der Klage des VCD gegen das Großprojekt gewesen. „Diese zentrale Voraussetzung ist damit erfüllt“, hieß es.

In ihrer letzten Sitzung vor der Wahl hatte die Bürgerschaft dem Einigungspaket am 12. Februar bereits einstimmig zugestimmt. Am Mittwoch dieser Woche wird nun auch die neu konstituierte Bürgerschaft über die Einigung zum Fernbahnhof abstimmen.

Die Verhandlungen über einen Konsens wurden am 10. Februar 2020 mit der gemeinsamen Unterzeichnung der Vereinbarung abgeschlossen. Sie sieht deutliche Verbesserungen der Leistungsfähigkeit des geplanten neuen Bahnhofs am Diebs­teich und ein besseres Angebot für Fahrgäste vor. Das Bundesverwaltungsgericht hatte im August 2018 einem Eilantrag des VCD stattgegeben. Seitdem lag das Projekt auf Eis.

Kritik an der Einigung hatte die Bürgerinitiative Prellbock Altona, die die Klage mit dem VCD auf den Weg gebracht hatte, geäußert. Ihr Sprecher Michael Jung sprach von einem „faulen Kompromiss“. Der Bahnhof Diebsteich sei als Fernbahnhof nach wie vor ungeeignet. Zugleich solle ein funktionierender Bahnhof aus einem belebten Quartier herausgenommen werden. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen