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Gesündere Straßen

LUFTQUALITÄT Neuartige Deckschicht auf Asphalt soll Schadstoffe vernichten. Pilotprojekt in Hamburg

Die Kraft der Sonne soll den Straßenverkehr sauberer und die Luft gesünder machen. In Hamburg starten in der nächsten Woche zwei Pilotprojekte mit einer neuartigen Deckschicht, die auf Asphalt oder Beton aufgetragen werden kann. Andreas Rieckhof, Staatsrat in der Verkehrsbehörde, hofft auf eine Reduzierung der Stickoxide in der Luft „um zehn Prozent oder mehr“.

Das in Frankreich entwickelte Verfahren wird jetzt erstmals in Deutschland ausprobiert: auf der Autobahn 7 südlich des Elbtunnels sowie vor dem Krohnstiegtunnel, der die Landebahn Nord des Flughafens Fuhlsbüttel unterquert. Auf der A 7 soll auf 100 Meter Länge die Belastbarkeit bei hohem Verkehrsaufkommen und durch viele Lastkraftwagen getestet werden, sagte am Freitag Bernd Roth von der Hamburger Gesellschaft für Fernstraßenplanung (Deges). Die Unterquerung des Airports sei ausgesucht worden, weil an Tunnelausgängen die Schadstoffkonzentration besonders hoch sei.

Auf die Fahrbahnen werde Zement mit Titandioxid aufgetragen. Dieser „harmlose“, so Roth, Stoff reagiere bei Licht mit dem Stickoxid aus den Auspuffen der Autos. Dabei binde Sauerstoff die Stickoxide, ein Teil werde vom Zement neutralisiert, der Rest bei Regen weggewaschen. Die Konzentrationen seien „nicht giftig, nicht gesundheitsgefährdend und zudem kaum nachweisbar“, versichert Roth. In einem Jahr sollen Messergebnisse zeigen, ob die Idee funktioniert.

Hamburg kann die von der EU festgelegten Obergrenzen für Schadstoffe in der Atemluft nicht einhalten. Speziell beim hochgiftigen Stickstoffdioxid liegen die Konzentrationen an Hauptstraßen um mehr als 60 Prozent über dem Grenzwert.  SMV

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