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heute in hamburg„Das Haus hat eine enorme Ausstrahlung“

Buchprä­­sentation „A Warburg Workbook“, ein Fotoessay über das Warburg-Haus, 19 Uhr;

Museum für Kunst und Gewerbe.

Eintritt: 2 Euro

Interview Nathalie Haut

taz: Können Sie jemandem, der noch nie im Warburg-Haus war, beschreiben, was man wahrnimmt, wenn man durch das Haus geht?

Thies Ibold:Der Zauber des Warburg-Hauses­ erschließt sich in dem Moment, in dem man durch das Gebäude geht und in den Lesesaal kommt. Das ist ein Raum, der schon sehr besonders, weil oval angelegt ist. Das ist eine ungewöhnliche Form, da sie schwer zu bauen und kostspielig ist. Da kommt wirklich eine Art von Zauber auf, ich empfinde das als magischen Ort, der besitzt eine enorme Spannung und sorgt für Ruhe und Konzentration. Der Geruch des Hauses hat viel mit Büchern zu tun, Bücher die seit Jahrzehnten einen Raum ausmachen und prägen. Das ist schon ein guter Geruch. Und wenn das Fenster­ aufgeht hat man diesen wunderbaren klimatisierten Geruch vom Garten und der Alster zusammen.

Was gefällt Ihnen, als Fotograf, am Haus besonders?

Als Fotograf gefallen mir die vielen Details und die unglaublich schöne Fassade. Der Saal ist auch für mich als Fotograf unglaublich interessant. Wenn Sie in einem ovalen Raum fotografieren,­ verändert sich der Blickwinkel­ bei jedem Meter, den Sie nach links oder rechts gehen enorm. Es ist eine hohe Sensibilität gefordert­ um diesen Raum in den Griff zu bekommen.

Was unterscheidet ihr Buch von anderen Büchern über das Warburg-Haus?

Ich hatte das Ziel, das Buch als Foto-Essay zu gestalten, wo die Fotos mehr oder weniger nur von mir kommen. Andere Autoren, die rund um das Warburg-Haus und Aby Warburg­ publizieren, nutzen meistens Fotos von Aby Warburg,­ und das wollte ich vermeiden.

Konnten Sie dem Haus mit ihren Bildern im Buch „A Warburg Workbook“ überhaupt gerecht werden?

Foto: privat

Thies Ibold, 56, arbeitet seit 14 Jahren als freier Fotograf für das Warburg-Haus.

Bedingt. Also solche Arbeit kann, denke ich, immer nur eine Annäherung sein. In Gänze etwas darzustellen hat schon Grenzen, weil jeder etwas anderes sieht. Jeder verbindet mit dem Haus was ganz anderes.

Kann jeder das Warburg-Haus besuchen?

Grundsätzlich ja. Wenn Veranstaltungen sind, lebt das Haus natürlich am meisten, und die Veranstaltungen sagen einem vom Titel vielleicht nicht gleich etwas. Es lohnt sich aber, dort hinzugehen, auch ohne Vorwissen, um einfach die Atmosphäre zu spüren.

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