piwik no script img

„Aus dieser Stille ein Stück Musik“

Malakoff Kowalski ist ein Dichter am Klavier. Er hat Krautrock, Klavierminiaturen und Filmmusik komponiert – nun erscheint sein Album „Onomatopoetika“. Ein Gespräch über das Bügeln weißer Hemden, Abspülen mit kaltem Wasser und Dinge, die komplexer sind als Schmerz und Glück

Markenzeichen blütenreines weißes Hemd und Prinz-Heinrich-Mützes: Der Musiker Malakoff Kowalski in einer Berliner Hotellobby

Von Carolin Pirich (Gespräch)und André Wunstorf (Foto)

Malakoff Kowalski hat sich für das Treffen eine Hotelbar an der Berliner Friedrichstraße gewünscht. Luft und Lautstärke seien dort wohl temperiert, und man werde auf angenehme Weise in Ruhe gelassen. Als wir uns vor einem Jahr nach einem Konzert in der Berliner Philharmonie kennengelernt haben, in dem wir beide im Publikum saßen, wurde er mir unter seinem bürgerlichen Namen Aram Pirmoradi vorgestellt. Er ist zurück aus Stuttgart, wo er am Staatstheater die Musik zu einer Faust-Inszenierung verantwortet hat. Er trägt Shirt und Cardigan zur Anzughose statt eines weißen Hemdes, in dem er meistens anzutreffen ist. Er müsse sich entschuldigen, sagt er, so leger liefe er sonst nur im Studio herum. Oder auf Reisen.

taz am wochenende: Ich würde gern bei Aram bleiben. Ist das okay?

Aram Pirmoradi: Selbstverständlich. Ich heiße so.

Aram, wie lange dauert es, um ein Hemd so makellos zu bügeln?

Fünf Minuten. Der Trick ist, es gleichmäßig feucht einzusprühen. Und das richtige Bügeleisen zu verwenden. Ich habe immer ein kleines, altes Reisebügeleisen von Philips dabei, Modell „Stewardess“. Ein fremdes Bügeleisen, von dem ich nicht weiß, welchen Stoff und welche Farben es zuvor geglättet hat: No way!

Wie gehst du damit um, wenn unterwegs mal ein Fleck aufs Hemd kommt?

Das passiert nicht.

Er öffnet seine Handtasche und zieht aus einem Beutel eine weiße Stoffserviette heraus. Er hängt sie sich mithilfe einer silbernen Kette um den Hals, die für diesen Zweck eine Schmuckdesignerin für ihn angefertigt hat. Auf der Serviette prangt ein großer brauner Saucenfleck.

Der wäre sonst auf dem Hemd.

Für deine neuen Platte „Onomatopoetika“ hast du Musik allein für Klavier aufgenommen, kein Gesang, nichts sonst. Im Begleittext zum Album schreibst du, du würdest am liebsten den ganzen Tag frisch gewaschene, weiße Servietten falten.

Das stimmt.

Warum?

Ich war offenbar schon früh exzessiv formal sortiert. Meine Schwester hat mich letztens daran erinnert, dass ich als Kind immer meine Unterhemden an der Seite durch die Unterhose streng nach unten gezogen und ganz glatt gestrichen habe. Fakt ist: Ich würde auch gern in einem Restaurant arbeiten oder in einem Hotel Housekeeping machen und Wäsche falten oder Geschirr abwaschen.

Was steht dem im Wege?

Die Musik.

Was gibt dir das Serviettenfalten?

Die Aufgabenstellung ist eindeutig. Man sieht direkt ein Ergebnis. Das ist das Gegenteil von dem Leben, das man sonst führt, als Mensch, und als Musiker umso mehr. Dieses „Jetzt was denken und in zwei Jahren umsetzen“, aufnehmen zum Beispiel. Alles ist ständig in Bewegung.

Musik ist nicht greifbar.

Ja. Man wird nie fertig. Wenn ich die Musik geschrieben habe, muss ich sie aufnehmen, dann mischen, dann mastern, dann veröffentlichen, dann Konzerte geben... Das ist wunderschön, aber auch irre aufreibend. Ich habe schon mit Hotelbesitzern gesprochen, ob ich bei ihnen arbeiten könnte, wenn ich ein Sabbatical mache. Ich bin darin sehr gut, ich kann extrem gut Geschirr spülen. Dabei ist wichtig: immer mit kaltem Wasser spülen, nie mit heißem.

Meine Großmutter würde jetzt einwenden, das Gegenteil sei der Fall.

Mit heißem Wasser entsteht ein Gestank, für den es im Deutschen kein Wort gibt. Auch im Englischen und Französischen nicht. Im Persischen nennt man ihn sohm. Das ist der Gestank von faulen Eiern und Schwefel. Weil es aber keine Bezeichnung im Westen dafür gibt, scheint sich niemand für diesen bestialischen Gestank zu interessieren. Mit kaltem Wasser vermeidet man ihn.

Der Titel deiner neuen Platte, „Onomatopoetika“, deutet an, dass die Musik außersprachliche Ereignisse meint, Lautmalerei. Du schichtest Harmonien, zersetzt sie und setzt sie neu zusammen, manchmal entfaltet sich eine Melodie. Sie ist friedlich, aber unter der Oberfläche aufgewühlt. Wie die Ruhe nach dem Sex. Wenn man einen musikalischen Bezug nennen wollte: vielleicht erinnert das an den russischen Komponisten Alexander Skrjabin. Wie ist die Musik entstanden?

Sie war einfach da, irgendwann. Aber erst beim Serviettenfalten, an einem sehr zufälligen Tag, habe ich kapiert, was da passiert ist. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Musik gemacht, die keinen äußeren Anlass hatte.

Welchen Anlass hatten die vorangegangenen Alben? Liebe?

Ja, als „I love you“ entstanden ist, war ich verliebt. Ich wollte etwas aufnehmen, das sich anfühlt wie ein Kuss. Bei „My first piano“ waren es meine Erinnerungen an das verschollene Klavier aus meiner Kindheit, das ich nach dreißig Jahren wiedergefunden hatte. So arbeiten Komponisten ja häufig: Sie erleben etwas, und daraus entsteht dann Musik. Hier kamen die Stücke einfach aus dem Nichts. Nichts ist passiert, und die Musik war trotzdem da.

War das beunruhigend?

Solange ich daran geschrieben habe, nicht. Aber ich wusste nicht, wie ich die Stücke nennen, wie ich sie deuten sollte. Ich musste mir dann ein halbes Jahr Zeit nehmen, um über einen Titel nachzudenken. Man schaut ja manchmal zurück, sagen wir auf einen Streit oder eine ausgeuferte Nacht, auf etwas, das einem nicht jeden Tag passiert, und denkt: was zur Hölle war das?

Und was war das?

Ich kann es nicht benennen, das ist es ja. Diese Musik hat mit einem anderen Bezirk zu tun als die Dinge, die unsere Leben sonst beschäftigen und die wahnsinnig nerven.

Was nervt?

Am meisten nerve ich mich selbst. Ich kann nicht einmal jemandem ein Taschentuch anbieten,weil ich eine Keimphobie habe. Beim Check-In im Flughafen habe ich fünf kleine, durchsichtige Mülltüten dabei, damit ich Koffer, Handtasche und Mantel nicht ungeschützt in die Plastikkisten legen muss.

Das klingt anstrengend. Ist es ein Horror für dich, mir zur Begrüßung Küsschen auf die Wange zu geben?

Nein, das nicht. Umarmungen sind auch okay. Aber Händeschütteln – ein Albtraum. Das ist eine große Anstrengung. Und dann strengen mich Abmachungen an. Alles ist eine Abmachung. Ich muss schlafen, damit ich morgen Kraft habe. Ich muss jetzt etwas essen, damit ich später arbeiten kann. Ich muss üben, um Klavier zu spielen. Innerhalb der Familie, zwischen Menschen, überall: alles ist eine Abmachung. Du runzelst die Stirn?

Ich versuche zu verstehen.

Alles ist eine Art von Geschäft. Anders kann eine Gesellschaft ja gar nicht funktionieren. Gerade die Politik, die Diplomatie, fordert uns am meisten ab. Diese Kompromisse können sehr frustrierend sein. Nur in der Musik gibt es Bereiche, auf die das nicht immer zutrifft.

Im Moment des Spielens?

Ja, oder des Schreibens.

Im Flow.

Es gibt Vorgänge in der Musik, die sind frei von Bedingungen. Du setzt dich ans Klavier, es ist still, und vor dir liegen 88 Tasten. Schon einen Moment später kann aus dieser Stille ein Stück Musik entstanden sein, das mit nichts und niemandem auf der Welt zu tun hat, außer mit sich selbst.

Woran arbeitest du jetzt gerade zum Beispiel?

Ich schreibe die Musik für eine Stasi-Komödie von Leander Haußmann, dann hatte ich diese Faust-Inszenierung in Stuttgart, und ich veröffentliche gerade diese Platte. Das ist nicht ganz wenig gleichzeitig. Und da sind sie wieder, die Bedingungen. Ich muss die Kraft und die Intensität, mit der ich arbeite, miteinander abwägen. Das reibt mich auf. Und es reibt mich auf, wenn ich in der Zeitung von Problemen lese, die gelöst werden müssten, aber für die sich offenbar keine Lösung findet und die immer weiter vor sich hin gären.

Malakoff Kowalski

Der Mensch

Malakoff Kowalski wurde 1979 als Aram Pirmoradi in Boston geboren, wohin seine Eltern vor dem Regime in Teheran Ende der 70er Jahre geflohen waren. Er wuchs in Hamburg auf und kam schon früh mit klassischer Musik in Berührung. Seine Mutter, eine Pianistin, unterrichtete ihren Sohn am Klavier. Heute lebt er in Berlin.

Das neue Album

Das Klavieralbum mit dem Titel „Onomatopoetika“ (MPS, 2019) erschien am 28. Februar. Vorab wurde am 6. Dezember 2019 die Single „Topo“ veröffentlicht. Aufgenommen und gemischt wurde das Album von Nils Frahm.

Darf ich annehmen, du meinst die Klimakrise, den Brexit, rechte Populisten, all das?

Ja. Der Mensch ist einfach irre kompliziert und schlecht veranlagt in dem, was er will. Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb das Wort „Menschlichkeit“ so positiv besetzt ist. ­Auschwitz, das waren auch Menschen. Mich interessiert, was diese ganze Menschlichkeit überwinden könnte.

Die Musik?

Ich meine ja. Wenn ich höre oder wenn ich spiele, bin ich frei.

Ein losgelöster Zustand? Manche Menschen meditieren dafür.

Ich nicht. Ich habe keine Kraft für Yoga oder für etwas, das mit Ruhe zu tun hat. Das Losgelöstsein erreiche ich, wenn ich zum Beispiel das Deutsche Requiem von Brahms höre. Das ist nun alles andere als ruhig, aber es ist, wie Du es sagst, losgelöst. Es schwebt in einer anderen Sphäre. Ich verstehe nichts von Meditation, aber ich stelle mir vor, dass die Menschen damit ihr Temperament runterpitchen. Das, wovon ich spreche, hat nichts zu tun mit Gleichförmigkeit oder Gelassenheit. Nehmen wir die Toteninsel von Rachmaninoff. Das blanke Entsetzen. Mich macht sie glücklich.

Was macht dich daran glücklich?

Ich kann es nicht benennen. Aber die Gleichzeitigkeit von ganz unmöglichen Dingen scheint irgendetwas in mir auszulösen.

Kannst du deinen idealen Klang beschreiben?

Da muss ich ausholen.

Gerne.

Rund, voll und warm, nach Holz muss er klingen, nicht nach Metall. Als ich aufgewachsen bin, hatte ich immer das Klavierspiel meiner Mutter und meiner Schwester um mich herum. Ich selber habe früh aufgehört zu spielen. Dann zog ich mit 19, 20 Jahren aus, und viele, viele Jahre hatte ich niemanden um mich, dem ich zuhören konnte. Das fehlte mir. Inzwischen habe ich das Problem nicht mehr, ich spiele ja selber wieder. Allerdings ist es für mich schöner, wenn andere spielen, zum Beispiel Igor Levit.

Wir waren zusammen in seinem Konzert in der Berliner Philharmonie. Danach hast du gesagt, du kommst nicht mit zur Party, du musst sofort zum Hauptbahnhof, das sei dein liebster Ort. Ein lauter, ungemütlicher, hektischer Ort mit wenig Geschichte. Seitdem frage ich mich, warum, ausgerechnet?

Ich muss manchmal einfach zum Hauptbahnhof und mich für eine Stunde in diesen Hallen herumtreiben. Sie sind modern. Vielleicht zeigt sich in ihnen meine Sehnsucht nach Gegenwart. Ich stecke sonst sehr in der Vergangenheit. Ich lebe innerlich zwischen Bach, Tschaikowski und Bill Evans. Mit Aufnahmen aus den 50er und 60er Jahren. Die einzigen Referenzen, die ich gelten lasse. So ein Hauptbahnhof kann da sehr heilsam sein.

Bist du religiös?

Nein. Aber ich bin auch kein Atheist, wahrscheinlich bin ich Agnostiker, ich kann nicht ausschließen, dass es da etwas gibt.

Deine Eltern haben 1979 den Iran verlassen.

Ja, meine Mutter war mit mir hochschwanger und es schien wenig ratsam, inmitten einer Revolution ein Kind zu bekommen.

Du gehörst zur Minderheit der Bahai, eine recht junge Religion, die daran glaubt, dass es nur einen Gott gibt in allen Religionen und dass Männer und Frauen vollkommen gleichberechtigt sind. Sympathisch, eigentlich, für eine Religion.

Na ja, sagen wir, ich bin damit aufgewachsen, aber ich habe damit heute nicht mehr viel zu tun. Schon lange nicht. Ich möchte überhaupt gar keiner organisierten Gruppe von Menschen angehören.

An welchen Maximen orientierst du dich?

Man kann sich wahrscheinlich mit Kant sehr gut helfen. Behandle Leute nur so, wie du selbst gern behandelt werden möchtest. Da liegt man nicht so verkehrt. Wenn du nicht an Gott glaubst und auch nicht an den Menschen, kann dir ein Gerüst fehlen, und das hinterlässt eine Lücke. Ich habe das bisher noch nie so formuliert, aber ich glaube, ich versuche, diese Lücke mit Musik zu schließen.

Was hast du eigentlich gegen den Menschen?

Ernsthaft?

Ja.

Außer uns Menschen rennt hier niemand auf der Welt herum, der alles zerstört, was er anfasst. Ich finde, das ist eine ziemlich üble Bilanz.

Ich kenne auch wirklich freundliche, inspirierende Menschen.

Ja, das müsste eigentlich ein Grund zur Hoffnung sein.

Im vergangenen Jahr bist du 40 geworden. War das ein Einschnitt?

„Ich hatte eine unbedingte Lust, das Finsterste und das Glücklichste zu empfinden. Ich habe alles dafür getan, diese Gefühle aufrechtzuerhalten, die Sehnsucht, den Schmerz, die Liebe. Heute würde ich das Nichts wählen“

Die Zahl für sich finde ich erschreckend. Solange da die Drei stand, waren die Dinge angenehmer. Vielleicht wird es ab der Sechs wieder besser. Aber ich hatte nie das Gefühl, ich müsste bis zu einem bestimmten Alter etwas Bestimmtes erreicht haben oder so was. Die Sterblichkeit...

Es brummt jetzt laut in der Hotelbar, ein helles, elektrisches Brummen: Über der Treppe, die in den ersten Stock führt, fliegt eine Drohne.

Das ist übrigens auch ein Grund dafür, weshalb ich Halt in der Musik suche: weil es Leute gibt, die eine Drohne über eine Hoteltreppe fliegen lassen. Muss das wirklich sein?

Wir sprachen gerade von Sterblichkeit.

Ja, das Sterben. Mit dem Tod meines Vater vor 15 Jahren habe ich noch heute zu tun. Der hat vieles verändert. Nachdem er gestorben war, habe ich die Tournee mit meiner damaligen Band Jansen & Kowalski abgesagt, obwohl wir gerade ein neues Album rausgebracht hatten. Ohne seinen Tod wäre ich vielleicht bei dieser unsinnigen Musik von damals geblieben und nicht zu diesem Malakoff Kowalski geworden, der hier jetzt vor dir sitzt. Ohne seinen Tod wären die Dinge wahrscheinlich anders verlaufen.

Bist du dir dessen bewusst geworden, dass es nur eine begrenzte Zeit in diesem Leben gibt, um das zu tun und der zu werden, der du sein willst?

Nein, das beschäftigt mich nicht sehr. Aber vielleicht fliehe ich auch in die Musik. Je älter ich werde, je mehr ich eigentlich vom Leben verstehen müsste, desto mehr ziehe ich mich aus dem Leben zurück und begebe mich in die Musik hinein. Vielleicht ist das ein Fall für einen Analytiker. Ich versuche, das Leben in der Musik auszuhandeln. Das ist gut für die Musik, aber schlecht für den Menschen dahinter, für mich. Aber das ist schon in Ordnung so.

William Faulkner sagte: Wenn ich die Wahl hätte zwischen Schmerz und nichts, würde ich den Schmerz wählen. Was würdest du wählen?

Faulkner spricht vom romantischen Drang, Empfindung auszuleben. Diese Art Lebenslust habe ich ausgelebt, als ich die Alben „I love you“ und „My first Piano“ geschrieben habe. Ich hatte eine unbedingte Lust, das Finsterste und das Glücklichste zu empfinden. Ich war abhängig davon und habe alles dafür getan, diese Gefühle aufrechtzuerhalten, die Sehnsucht, den Schmerz, die Liebe. Heute würde ich das Nichts wählen.

Ist das Erschöpfung? Ein depressionsähnlicher Zustand?

Vielleicht würden ihn manche so nennen, da aber aus ihm Musik entsteht, habe ich mich nicht in Behandlung begeben. Ich richte mein ganzes Leben eigentlich nur danach aus, dass ein neues Stück Musik entsteht. Alles andere ist mir fast egal.

Du machst auf mich auch nicht den Eindruck, dass man sich Sorgen machen müsste.

Nein. Ich habe ein aufwändiges Privatleben und bin von Menschen umgeben, die ich liebe und die mich lieben. Das war nicht immer so. Ich weiß, wie es ist, ein Außenseiter zu sein, das war ich als Schüler eine Zeit lang.

Wie würdest du deinen Zustand heute beschreiben?

Wenn man nur noch in der Musik lebt, spielen viele Empfindungen aus dem „echten“ Leben einfach keine Rolle mehr. Der Schmerz, von dem William Faulkner spricht, steht dafür, dass er das Leben spüren möchte. Mich aber interessiert derzeit genau das Gegenteil. Das Abstrakte. Etwas, das nicht innerlich und auch nicht äußerlich ist. Das, was ich das Nichts nenne in der Musik. Im Moment des Hörens, Spielens, Schreibens geht es um ganz andere Dinge. Dinge, die komplexer sind als Schmerz und Glück.

Carolin Pirich schreibt und spricht über Musik als Autorin und Radio-Moderatorin. Sie versucht sich gerade an Bill Evans auf dem Klavier.

André Wunstorf, 41, lebt als Fotograf in Berlin und teilt mit Malakoff und seiner Mütze die Mutterstadt Hamburg.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen