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Worte, Stigma und Statistik

Wo fängt Migrationshintergrund an, wo hört er auf? Über die Verwendung eines schwierigen Begriffs

Von Sabrina Winter

An dem Begriff Migrationshintergrund gibt es einen großen Kritikpunkt: Er kann diskriminierend wirken. Wer einen Migrationshintergrund hat, wird vielleicht als „anders“ wahrgenommen und bekommt einen negativen Stempel aufgedrückt: Den einer Person, die nicht zur Mehrheitsbevölkerung gehört.

Das statistische Bundesamt definiert den Begriff so: Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde. Der Begriff Migrationshintergrund knüpft also an den der Staatsangehörigkeit an.

Die Statistiker unterscheiden zwischen Migrant*innen der ersten und der zweiten Generation. Die erste Generation hat eine andere Staatsangehörigkeit als die Deutsche, zum Beispiel weil eine Person im Ausland geboren wurde. Bei der zweiten Generation sind es die Eltern, die eine nicht-deutsche Staatsangehörigkeit haben. Bei Großeltern mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit sprechen die Statistiker nicht mehr von einem Migrationshintergrund.

Die meisten Menschen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland leben, kommen aus der Türkei, Russland oder Polen. Wichtig ist dabei: Menschen mit Migrationshintergrund bilden kein eigenes gesellschaftliches Segment. Im Gegenteil: Es gibt sehr diverse Gruppen und Menschen, die oft einfach zusammengefasst werden als „Menschen mit Migrationshintergrund“. Dieses Label kann leicht wie eine pauschalisierende, stigmatisierende und diskriminierende Globalkategorie wirken.

Der Verein Neue deutsche Medienmacher*innen schlägt als Alternative den Ausdruck „Menschen aus Einwanderungsfamilien“ vor. Auch „Menschen mit internationaler Geschichte“ sei eine gute Möglichkeit. Der Verein beschreibt sich selbst als „bundesweiter Zusammenschluss von Medienschaffenden mit unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Kompetenzen und Wurzeln“.

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